Athen. Dramatische Aktion in der Ägäis: Fünf Flüchtlinge wollten von Chios Richtung Türkei schwimmen. Sie wurden in letzter Sekunde gerettet.

Sechs Flüchtlinge haben seit Montag versucht, von der griechischen Insel Chios zurück in die Türkei zu schwimmen. Wie ein Offizier der griechischen Küstenwache am Mittwoch bestätigte, handelte es sich um fünf Marokkaner und einen Algerier. Die Menschen hätten keine Chance auf Asyl gehabt und wollten zurück in die Türkei, um von dort aus auf anderen Wegen nach Mitteleuropa zu gelangen.

Griechische Medien zeigen ein Video von einer solchen Aktion. Die Bilder sind dramatisch: Mit Schwimmwesten ausgestattet, kämpfen drei Menschen im Meer, im Hintergrund ist die türkische Küste zu sehen.

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Rettungskräfte sammeln die Männer wieder ein – sie waren dem griechischen Offizier der Küstenwache zufolge bereits nach wenigen hundert Metern vom Kurs abgekommen. „Das Vorhaben ist absurd und höchst gefährlich, die Strecke ist rund 15 Kilometer lang, es gibt starke Strömungen. Das schaffen nur wirklich gute Schwimmer, die sich auf solch eine Strecke vorbereitet haben“, sagte er.

Hintergrund: Marokkaner und Algerier haben in der Regel keine Aussicht auf Asyl. Den Angaben zufolge wollten die Männer deshalb nicht auf offiziellem Wege auf Chios registriert und im Rahmen des europäisch-türkischen Flüchtlingspakts in die Türkei zurückgeschickt werden. Stattdessen hätten sie darauf gesetzt, unbemerkt die türkische Küste zu erreichen und von dort aus auf einem anderen Weg – etwa über Bulgarien oder in Frachtern über das Mittelmeer – erneut die Reise nach Mitteleuropa zu versuchen. (dpa)