Berlin. Laut einem Bericht hat es im ersten Vierteljahr fast 350 Angriffe auf Asylunterkünfte gegeben – je nach Region unterschiedlich viele.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es nach Angaben des Bundesinnenministeriums bereits 347 Attacken auf Flüchtlingswohnheime. Das seien mehr als dreimal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres und das Zehnfache der Angriffe zwischen Januar und März 2014, berichtet der in Berlin erscheinende „Tagesspiegel“ unter Verweis auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Bei 62 der Attacken konnte die Polizei Tatverdächtige ermitteln, das waren insgesamt 117.

Die meisten Anschläge (92) wurden in Nordrhein-Westfalen verübt. Es folgen Bayern mit 45 Delikten, Niedersachsen mit 40, Sachsen mit 39 und Baden-Württemberg mit 33 Attacken. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt wurden je 19 Delikte gezählt. Die wenigsten Straftaten gab es in Hamburg und Bremen mit je einer. Im Osten liegt das sächsische Freital mit zehn Angriffen an der Spitze, im Westen ist es Köln mit sechs Attacken.

Allerdings seien die Angaben nur vorläufig, heißt es. In den Angaben des Ministeriums fehlten zum Beispiel die Vorfälle vom Februar in Clausnitz und Bautzen. Das häufigste Delikt seien Sachbeschädigungen (130). In 38 Fällen handelte es sich um Brandstiftungen, in 23 um Körperverletzungen. Dazu kommen zwei Mordversuche, ein versuchter Totschlag, eine Sprengstoffexplosion sowie 82 Propagandadelikte. (epd)