Islamabad. In einem pakistanischen Dorf erwürgten 16 Männer ein Mädchen und verbrannten es. Es soll einer Freundin bei der Flucht geholfen haben.

Ein 15-jähriges Mädchen ist in Pakistan auf Anweisung einer Gemeindeversammlung umgebracht worden. Das Mädchen aus dem Dorf Makool in der konservativen Provinz Khyber Pakhtunkhwa soll einer Freundin geholfen haben, mit einem Jungen zu fliehen, in den sie verliebt war.

Daraufhin hätten 16 Männer bei einer Gemeindeversammlung beschlossen, dass die 15-Jährige sterben müsse, sagte ein örtlicher Polizeibeamter, Mohammad Nasir, am Donnerstag. Sie sei zuerst entführt worden. Dann habe man sie erwürgt, sie an den Fluchtwagen des Paares gebunden und in Brand gesetzt. 14 der Beteiligten seien festgenommen worden. Zwei seien auf der Flucht.

Viele Morde an Mädchen und Frauen bleiben unentdeckt

Morde an Mädchen und Frauen für Taten, die als „moralisches Fehlverhalten“ gewertet werden, sind in Pakistan an der Tagesordnung. Mehr als 1000 Opfer wurden allein 2015 registriert. Frauenrechtsaktivisten sagen aber, dass viele nie ans Tageslicht kommen, weil sie innerhalb von Familien oder Gemeinden geheim gehalten werden. Ein Gesetz zum besseren Schutz von Mädchen und Frauen steckt im Parlament fest, weil religiöse Führer ihr Veto einlegen. (dpa)