Stuttgart. Handynummern, Adressen, Geburtsdaten: Ein Großteil der Teilnehmer des AfD-Parteitags findet seine Daten unfreiwillig im Netz wieder.

Eine linksautonome Internetseite hat die Liste der Teilnehmer des gerade stattfindenden AfD-Bundesparteitages veröffentlicht. Parteichef Jörg Meuthen bestätigte am Sonntag die Echtheit der Daten. Gleichzeitig kündigte er interne Ermittlungen und eine Strafanzeige an.

Meuthen äußerte Verständnis für die Unruhe unter den Teilnehmern. „Das ist kein Spielchen, das da stattfindet“, sagte er. Es könne nicht sein, dass jetzt allen Parteitagsteilnehmern sogenannte Hausbesuche angekündigt würden. „Das dürfen wir nicht tolerieren.“

Nach Postleitzahlen sortiert, mit Anschrift, Telefonnummer und Geburtsdaten: Ein Blick auf die im Netz veröffentlichte Liste von Teilnehmern des AfD-Parteitags (Unkenntlichmachung durch uns).
Nach Postleitzahlen sortiert, mit Anschrift, Telefonnummer und Geburtsdaten: Ein Blick auf die im Netz veröffentlichte Liste von Teilnehmern des AfD-Parteitags (Unkenntlichmachung durch uns). © FMG | Screenshot

Der AfD-Vorsitzende forderte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) auf, „nun endlich mit gleicher Intensität gegen linksextremistische Webseiten wie gegen rechtsextremistische“ vorzugehen. „Wir fordern, dass dem Einhalt geboten wird“, rief Meuthen.

In der Liste finden sich etwa auch Anschrift und Telefonnummer des rheinland-pfälzischen Landesvorsitzenden, insgesamt aber nur wenige Namen aus der engeren Parteiführung. Auf der linken Internetseite wurden als Reaktion auf die Adressliste offenkundige Morddrohungen ausgesprochen. „Wenn wir diese 2000 Menschen beseitigt haben, dann können wir endlich in Frieden leben“, hieß es unter anderem. „Da hätten wir uns eine Menge Verfolgungen und Warten sparen können“, lautet ein anderer Kommentar.