Berlin. Die Käufer von Elektroautos werden bald mit einer Prämie belohnt. Das hat die Bundesregierung am Mittwoch bestätigt. Im Mai geht’s los.

Die Bundesregierung will den Kauf von Elektro-Autos mit einer Prämie von 4000 Euro fördern. Dies teilte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Mittwoch in Berlin mit. Für sogenannte Plug-In-Hybride sei ein Kaufanreiz von 3000 Euro vorgesehen. Der Start sei ab dem Tag des Kabinettsbeschlusses geplant, der im Mai sein solle, so Schäuble.

Auf dieses Vorgehen hatten sich Bundesregierung und die Spitzen der deutschen Autobranche bei einem Treffen am Dienstagabend im Kanzleramt verständigt. Verkehrsminister Alexander Dobrindt sagte, mit dem Programm könne der Kauf von etwa 400.000 Fahrzeuge gefördert werden. Die Gesamtkosten belaufen sich den Angaben zufolge auf 1,2 Milliarden Euro, von denen der Staat und die Industrie jeweils die Hälfte tragen.

„Wer zuerst kommt, erhält die Förderung“

Die Förderung gilt auch für ausländische Hersteller, wenn sie sich zur Hälfte daran beteiligen. Fahrzeuge mit einem Netto-Listenpreis von über 60.000 Euro werden dagegen nicht gefördert.

Die Förderung hat eine befristete Laufzeit bis höchstens 2019. Wenn das Volumen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro abgefragt sei, ende die Prämie. „Wer zuerst kommt, bekommt die Förderung“, sagte Schäuble. Er machte deutlich, dass Kunden nur dann eine Prämie erhalten, wenn ihr Hersteller sich an der vereinbarten hälftigen Finanzierung beteiligt.

Deutschland ist noch weit von Zielen entfernt

Die Regierung hat das Ziel ausgegeben, dass 2020 eine Million E-Autos unterwegs sein sollen. Zu Jahresbeginn waren aber erst 25.500 E-Autos und 130.000 Hybride zugelassen – bei 45 Millionen Pkw insgesamt. Als Hauptprobleme beim Ausbau der Elektromobilität gelten die vergleichsweise hohen Preise für die Fahrzeuge, die geringe Reichweite und eine unzureichende Ladestation-Infrastruktur.

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh lobte das nach langem Ringen zustande gekommene Förderpaket für Elektroautos. „Wir begrüßen diesen Schritt der Bundesregierung“, sagte er am Mittwoch. Europas größter Autobauer, der derzeit mit den Folgen der Abgas-Affäre und der Umsetzung eines internen Sparkurses ringt, müsse diese Unterstützung nun nutzen, um selbst zukunftsfähiger zu werden. (rtr/dpa)