Kopenhagen. Dänemark will Polizisten bei der Kontrolle von Flüchtlingen an der Grenze entlasten. Das Land geht darum einen ungewöhnlichen Schritt.

Der dänische Staat schickt Reservisten des Militärs an die Grenze zu Deutschland. Dort sollen sie jedoch keine Militärübung durchführen, sondern bei den Grenzkontrollen aushelfen.

140 Reservisten sollen im Juni 165 Polizisten ablösen, die an den dänischen Grenzen Kontrollen durchführen, kündigte Justizminister Sören Pind am Dienstag an. „Die Polizei steht unter großem Druck, deshalb gehen wir jetzt diesen Schritt." Die abgelösten Polizisten würden künftig wieder in ihren Heimatbezirken Dienst leisten. Der Austausch der Kräfte sei Dank eines „geringeren Aktivitätslevels an der Grenze“ möglich, sagte der Justizminister.

2015 war die Zahl der Asylbewerber in Dänemark auf 21.000 angestiegen, nachdem im Jahr zuvor noch knapp 15.000 Menschen Asyl beantragt hatten. Dänemark gehört zwar zum Schengenraum, führte aber Anfang Januar für befristete Zeit wieder Grenzkontrollen ein. (rtr/dpa)