Berlin. Erst löschte Facebook die Seite von Pegida-Aktivist Bachmann. Jetzt wurde offenbar sein Twitter-Account gehackt – von Erdogan-Fans.

Es ist keine leichte Woche für Lutz Bachmann. Erst wurde seine Facebook-Seite gelöscht, dann musste sich der Pegida-Mitgründer in Dresden vor dem Amtsgericht wegen Volksverhetzung verantworten – und jetzt hat er offenbar auch die Kontrolle über seinen Twitter-Account verloren. Denn dort prangt nun die türkische Fahne als Hintergrundbild. Recep Tayyip Erdogan zeigt im Profilbild den rechten Daumen nach oben.

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Statt kurzer Pamphlete gegen Gutmenschen und angebliche Linksfaschisten sind die Tweets nun voll des Lobgesangs auf den türkischen Präsidenten Erdogan. Und Beleidigungen gehen jetzt gegen Pegida und Bachmann selbst, der als „Nazist“ bezeichnet wird. Die Verwendung der deutschen Sprache ist dabei nicht ganz fehlerfrei.

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Türkische Hacker-Gruppe soll verantwortlich sein

Laut Medienberichten hat sich eine türkische Hacker-Gruppe dazu bekannt, den Account gekapert zu haben. „Der Twitter-Account von Pegida-Anführer Lutz Bachmann, einem bösartigen deutschen Nationalisten, ist nun unser! Unsere Aktion ist eine Reaktion auf den Versuch des Deutschen Senders NRD, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu demütigen und beleidigen“, schreiben die mutmaßlichen Hacker auf pastebin.com.

Man darf wohl annehmen, dass sie mit NRD den Norddeutschen Rundfunk NDR meinen – also den Sender, der den „extra3-“-Satiresong „Erdowie, Erdowo, Erdogan“ ausstrahlte und damit eine diplomatische Krise ausgelöst hatte, die schließlich in der Staatsaffäre Böhmermann ihren Höhepunkt fand.

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Account wohl bereits am Dienstag gehackt

Bachmanns Twitter-Account soll bereits am Dienstagmorgen gehackt worden sein. Bislang hat sich der Pegida-Aktivist noch nicht dazu geäußert. Der 43-Jährige muss sich momentan vor dem Amtsgericht Dresden verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Volksverhetzung vor. Er soll in mehreren Beiträgen auf Facebook Kriegsflüchtlinge unter anderem als „Gelumpe“, „Dreckspack“ und „Viehzeug“ beschimpft haben. Nach dem Auftakt sind bis 10. Mai noch zwei weitere Verhandlungstage angesetzt.

Die islamfeindliche und rechtspopulistische Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) war erstmals im Oktober 2014 in Dresden aufmarschiert. (bnb)