Lesbos. Auf Lesbos hat die Polizei 346 Migranten entdeckt, die sich in Lagern versteckten. Offenbar hatten Aktivisten die Quartiere errichtet.

Bei einer Razzia auf der Insel Lesbos hat die griechische Polizei am Mittwoch 346 Migranten entdeckt, die sich am Strand von Τsamakia vor den Behörden versteckten. Sie hatten Unterkunft in einem von Autonomen errichteten provisorischen Lager gefunden, wie die staatliche Nachrichtenagentur ANA/MPA weiter berichtete. Die überwiegend aus nordafrikanischen Staaten, Pakistan und Bangladesh stammenden Menschen wurden zur Registrierung in das Aufnahmelager von Moria auf der Insel Lesbos gebracht. 19 Aktivisten aus verschiedenen Ländern seien in Polizeigewahrsam genommen worden.

Den Behörden lagen seit Wochen Informationen vor, wonach zahlreiche Migranten, die keinen Anspruch auf Asyl haben, auf den Ostägäis-Inseln untergetaucht waren, um nicht in die Türkei zurückgeschickt zu werden, sagte ein Offizier der Küstenwache. Offiziell befinden sich auf den Inseln der Ostägäis 7647 registrierte Migranten und Flüchtlinge, wie der Stab für die Flüchtlingskrise am Mittwoch mitteilte.

Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen Brüssel und Ankara am 20. März können Flüchtlinge und Migranten, die von der Türkei nach Griechenland gelangen, in die Türkei zurückgeschickt werden. Ziel der Vereinbarung ist es, den Flüchtlingszustrom nach Europa einzudämmen und die Menschen von der gefährlichen Reise über die Ägäis abzuhalten. (dpa)