Jerusalem. In Jerusalem sind bei einer Explosion in einem Bus insgesamt 21 Menschen verletzt worden. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus.
Bei einem Bombenanschlag auf einen Bus im Süden von Jerusalem sind am Montag mindestens 21 Menschen verletzt worden. Zwei von ihnen hätten schwere Verletzungen erlitten, teilte ein Sprecher der örtlichen Rettungskräfte mit. Eine Sprecherin des Jerusalemer Bürgermeisters Nir Barkat sagte, es habe sich eindeutig um eine Bombe gehandelt. Der Sprengsatz sei eher klein gewesen.
Das bestätigte auch die Polizei: Ein Sprengsatz sei im hinteren Teil des Busses explodiert, teilte Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Montagabend mit. Dies habe eine Prüfung von Sprengstoffexperten ergeben. Zunächst war auch geprüft worden, ob es sich um einen technischen Defekt gehandelt haben könnte. Bei dem Anschlag seien 21 Menschen verletzt worden, davon zwei schwer, teilte Rosenfeld mit. Israelis Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, dass die Täter und ihre Hintermänner zur Verantwortung gezogen würden.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte den Anschlag auf unschuldige Zivilisten aufs Schärfste. „Beide Seiten müssen endlich zu einer Deeskalation finden und die politisch Verantwortlichen alles in ihrer Macht stehende tun, um dem Hass in den Köpfen entgegen zu treten“, sagte Steinmeier laut Auswärtigem Amt. „Es braucht konkrete Schritte, die einen friedlichen Dialog wieder möglich machen und eine klare Absage an die Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung.“
Die Explosion selbst ereignete sich in einem Bus ohne Fahrgäste. Verletzt wurden die Passagiere eines benachbarten Busses.
Videos auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zeigen den brennenden Bus und Sicherheitskräfte, die zur Hilfe eilen. Laut der Tageszeitung „Haaretz“ gab es neben den zwei Schwerverletzten noch sechs Menschen, die ebenfalls ins Krankenhaus gebracht wurden. Ihr Zustand ist dem Bericht zufolge aber nicht kritisch.
Die Straße liegt unweit der Grenze zum von Israel besetzten Westjordanland. Während des Palästinenser-Aufstands in den Jahren 2000 bis 2005 wurden in Israel immer wieder Anschläge auf Busse verübt. Seitdem sind solche Angriffe seltener geworden.
Explosion in Jerusalem – viele Verletzte
Israelische Medien berichteten zudem, einer der schwer verletzten Männer habe keine Ausweispapiere bei sich getragen. Deshalb bestehe der Verdacht, dass es sich um einen Attentäter handele.(les/dpa/rtr)