Bremen. Die AfD diskreditiere eine ganze Religionsgemeinschaft, kritisiert der Zentralrat der Muslime. Das kenne man so aus Hitlers Zeiten.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die rechtspopulistische AfD mit der NSDAP von Adolf Hitler verglichen. Mit der AfD gebe „es zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland eine Partei, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht“, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek auf NDR Info. Die AfD schwimme auf einer Welle der Islamfeindlichkeit. Deshalb sei Aufklärung jetzt das Wichtigste.

Falsch sei es hingegen, den Muslimen immer wieder zu signalisieren, dass sie am Erstarken dieser Partei eine Mitschuld trügen. „Bestimmt gibt es den einen oder anderen Stichwortgeber – auch auf der muslimischen Seite“, räumte Mazyek ein. Aber wenn die Diskussion so geführt werde, „haben wir vielleicht in ein paar Jahren eine Republik, in der ich eigentlich nicht mehr leben will“.

„Die AfD ist nicht grundgesetzkonform“

Die AfD missbrauche den Islam, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung abzuschaffen. Ihre Forderung, den Islam zu verbieten, sei grundgesetzwidrig. Die Partei gehe von einem ganz anderen Werteverständnis aus. „Nicht der Islam ist nicht grundgesetzkonform, sondern die AfD ist nicht grundgesetzkonform.“

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek. © imago/Reiner Zensen | imago stock&people

Am Wochenende hatte es Berichte gegeben, wonach die AfD einen Anti-Islam-Kurs in den Mittelpunkt ihres Parteiprogramms stellen will. Die Vize-Vorsitzenden von Storch und Gauland bezeichneten in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ den Islam als Fremdkörper, der nicht im Einklang mit dem Grundgesetz stehe. (epd)