Madrid. Die „Panama Papers“ über Geschäfte mit Briefkastenfirmen haben personelle Folgen. In Spanien gibt es einen spektakulären Rücktritt.

Wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in Offshore-Geschäfte ist der spanische Industrieminister zurückgetreten. Der 58-jährige José Manuel Soria trat am Freitag auch als Abgeordneter und als Präsident der konservativen Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy auf den Kanaren zurück. Soria reagiert auf die Enthüllung in den sogenannten „Panama Papers“, die Geschäfte mit Briefkastenfirmen aufgedeckt hatten.

Er trete wegen der Fehler zurück, die er in Zusammenhang mit seinen Erklärung gemacht habe, teilte Soria mit. Er habe der Partei und der Regierung Schaden zugefügt, der in der „aktuellen politischen Lage besonders gravierend“ sei. Soria hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, sich aber in Widersprüche verwickelt.

Die seit einiger Zeit von mehreren Korruptionsaffären erschütterte PP war aus der Parlamentswahl am 20. Dezember zwar als stärkste Kraft hervorgegangen, hatte aber die absolute Mehrheit verloren. Während die Sozialisten (PSOE) die Bildung einer Regierungskoalition versuchen, ist Rajoy nur noch geschäftsführend im Amt. Er setzt auf ein Scheitern der PSOE und auf Neuwahlen am 26. Juni. (dpa)