Berlin. Sein Verhalten sei falsch und dumm gewesen: Mit offenen Worten hat sich Grünen-Politiker Volker Beck an die Öffentlichkeit gewandt.

Er hat sich einen hellen, positiven Ort ausgesucht. Volker Beck tritt am Mittwochnachmittag um 16.30 Uhr im Lichthof des Bundestages vor die Presse, spricht klare, einfache Sätze: „Mein Verhalten war falsch, und es war dumm. Das tut mir leid.“ Er bittet die Menschen um Entschuldigung, die sich Sorgen um ihn gemacht haben. Es ist eine lange Erklärung, die auch auf seiner Homepage zu finden ist.

Anfang März hatten Polizisten den grünen Bundestagsabgeordneten in der Nähe des Nollendorfplatzes im Berliner Stadtteil Schöneberg angehalten – und 0,6 Gramm einer „betäubungsmittelverdächtigen Substanz“ gefunden, wie es im Polizei-Jargon heißt. Laut Medienberichten soll es sich um die harte Droge Crystal Meth gehandelt haben – eine starke Droge, die schnell süchtig macht. Beck legte danach alle Fraktionsämter nieder, behielt aber sein Bundestagsmandat. Sein Arzt schrieb ihn krank. Der Bundestag hatte Becks Immunität damals aufgehoben, es konnte offiziell ermittelt werden.

Berliner Staatsanwaltschaft: Beck hat „vollumfängliches Geständnis“ abgelegt

Jetzt wurden die Ermittlungen gegen den 55-Jährigen wegen geringer Schuld eingestellt, gegen eine Geldbuße von 7000 Euro. „Falsch bleibt mein Verhalten trotzdem“, betont Beck. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, sagt dieser Redaktion, Volker Beck habe ein „vollumfängliches Geständnis“ abgelegt.

Zu seiner politischen Zukunft äußert sich Beck nicht, Fragen will er an diesem Nachmittag nicht beantworten. Er werde jetzt erst einmal mit seiner Fraktion und seiner Partei reden, sagt er. Man kann jedoch davon ausgehen, dass er Abgeordneter bleiben wird. Die vergangenen Wochen hätten ihm gezeigt, dass die ihm nahestehenden Menschen und seine Gesundheit ihm wichtig seien, sagt Beck. „Dem will ich gerecht werden.“ Sein Arzt habe ihm geraten, die Arbeit „allenfalls stundenweise“ wieder aufzunehmen.

Volker Beck sitzt seit 1994 im Bundestag, gehörte zu den prägenden Politikern der rot-grünen Koalition. Unter anderem liegen ihm die Beziehungen zu Israel am Herzen. (Mitarbeit rfi)