Hiroshima. Bei ihrem Treffen in Hiroshima einigten sich die G7 auf mehr Zusammenarbeit zur Terror-Abwehr. Und appellierten zugleich an Russland.

Die sieben großen Industrienationen (G7) wollen bei ihrem nächsten Monat in Japan stattfindenden Gipfeltreffen einen gemeinsamen Aktionsplan zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus verabschieden. Die G7-Außenminister haben sich in Hiroshima unter anderem auf mehr Zusammenarbeit beim Datenaustausch verständigt. Außerdem sollen Terror-Organisationen die Finanzierungswege abgeschnitten und Grenzen stärker kontrolliert werden.

In der Abschlusserklärung des Ministertreffens nimmt die G7 Bezug auf alle großen Krisenherde der Weltpolitik. Mit Blick auf die jüngsten Terroranschläge in Belgien, der Türkei und anderen Ländern heißt es in der Erklärung: „Der Terrorismus ist eine akute Gefahr für die weltweite Sicherheit, die internationale Zusammenarbeit und gemeinsame Antworten erfordert.“ Die Terror-Organisationen Islamischer Staat (IS) und Al Kaida werden „aufs Schärfste“ verurteilt. Bemühungen des UN-Sondervermittlers Staffan de Mistura für ein Ende des Krieges in Syrien werden mit Nachdruck unterstützt.

Russland soll seinen Einfluss nutzen

Zugleich appellieren die G7 an Russland, mehr Anstrengungen für eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu unternehmen. Die Außenminister forderten die Regierung in Moskau auf, ihren Einfluss auf die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine stärker geltend zu machen. Die mögliche Aufhebung von Sanktionen knüpften sie an die volle Umsetzung der bestehenden Friedensvereinbarungen. Die Besetzung der Krim wird erneut als Verstoß gegen das Völkerrecht bezeichnet. Zugleich betonten die G7 aber auch ihr Interesse an einem Dialog.

Der nächste Gipfel der G7-Staats- und Regierungschefs findet Ende Mai in der japanischen Kleinstadt Shima statt. Zu der Gruppe gehören neben dem diesjährigen Gastgeber Japan die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Russland ist wegen der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim seit 2014 in der Runde nicht mehr dabei. Einen Termin für eine mögliche Rückkehr gibt es nicht.

Kerry legt als erster US-Außenminister Kranz in Hiroshima nieder Zur Erinnerung an die bis zu 300.000 Todesopfer des US-Atombomben-Abwurfs auf Hiroshima 1945 legten die Außenminister am Mahnmal Kränze nieder. REUTERS JONATHAN ERNST

Bei ihrem Treffen gedachten die Außenminister der sieben großen Industrienationen auch der Opfer des US-Atombomben-Abwurfs in Hiroshima. Als erster US-Außenminister überhaupt legte der amerikanische Ressortchef John Kerry einen Kranz nieder. Deutschland wurde bei der Zeremonie durch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier vertreten. Hiroshima wurde am 6. August 1945 durch den Abwurf der ersten Atombombe von den USA zu großen Teilen zerstört. Gleich in den ersten Stunden gab es etwa 70.000 Tote. Unter den Folgen leiden Menschen bis heute. (bk/dpa)