London. Tausende Euro Profit machte David Cameron mit dem Verkauf seiner Anteile an der Briefkastenfirma seines Vaters – vor seiner Amtszeit.

Erst versuchte er Nachfragen aus dem Weg zu gehen. Jetzt hat der britische Premierminister David Cameron doch eingeräumt, an der Briefkastenfirma seines Vaters beteiligt gewesen zu sein. Wie die britische Tageszeitung „The Guardian“ berichtet, soll Cameron in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender ITV angegeben haben, dass er und seine Frau Samantha Anteile im Wert von mehr als 30.000 Pfund (37.000 Euro) an der Firma seines 2010 gestorbenen Vaters Ian Cameron besessen hätten. Die insgesamt 5000 Anteile an Blairmore Investment Trust habe er allerdings im Januar 2010 – vier Monate vor seiner Wahl zum Premierminister – verkauft, berichtet das Blatt weiter. Er habe „nichts zu verbergen“, sagte Cameron.

Beim Verkauf soll Cameron dem „Guardian“ zufolge insgesamt rund 19.000 Pfund Profit gemacht haben, weil er die Anteile zunächst für rund 12.500 Pfund gekauft habe, ehe er sie für insgesamt 31.500 Pfund weiter veräußert habe. Noch am Dienstag wies Cameron Berichte über Beteiligungen seiner Familie an Offshorekonten zurück. „Ich habe keine Beteiligungen im Ausland und keine Unternehmen im Ausland“, sagte der britische Premierminister bei einer live in der BBC übertragenen Veranstaltung in Birmingham.

Ian Cameron war Vorstand eines Investmentfonds

Der Name von Camerons Vater Ian war in den „Panama Papers“ aufgetaucht. Er erscheint dort als Vorstand eines Investmentfonds mit Sitz auf den Bahamas. Camerons Büro hatte auf Anfragen, ob sich dort noch immer Familienvermögen befinde, bislang nur mitgeteilt, es handle sich um eine „private Angelegenheit. (mit dpa)