München. Ein Hinweis brachte die Münchener Polizei auf die Spur zweier Männer. Sie sollen Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat haben.

Wegen möglicher Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat sind im Großraum München zwei Männer festgenommen worden. Nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamtes wurden die beiden Verdächtigen, ein 29 Jahre alter Nigerianer und ein 46 Jahre alter Mann aus dem Irak, am Donnerstagnachmittag von Spezialkräften vorsorglich festgesetzt. Der Hintergrund war zunächst unklar. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet. Vor gut drei Monaten hatte ein Terroralarm in der Silvesternacht München in helle Aufregung versetzt.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft München, es habe Hinweise aus Sicherheitskreisen gegeben, dass die beiden Männer in Kontakt zu Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) stünden. „Eine konkrete Gefährdung für die Bevölkerung lag nach jetzigem Kenntnisstand nicht vor“, hieß es in der knappen Mitteilung des Landeskriminalamtes vom Abend. Auch seien zunächst keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden.

Hinweis alarmierte die Ermittler

Ein bei den bayerischen Sicherheitsbehörden eingegangener Hinweis hatte die Ermittler auf die Spur der beiden Männer gebracht. Sofort seien „umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen“ eingeleitet worden. Sie hätten einen konkreten Verdacht zunächst aber weder bestätigen noch entkräften können. Um eine mögliche Gefährdung auszuschließen, habe man sich zur Festnahme der beiden Männer entschlossen, hieß es weiter. Die Festnahmen fanden demnach im Landkreis Fürstenfeldbruck und in München statt. Die staatsanwaltschaftlichen und polizeilichen Ermittlungen dauerten am Abend noch an. Es könnten derzeit keine weiteren Auskünfte erteilt werden, hieß es weiter.

An Silvester hatte ein Terroralarm in München für Aufregung gesorgt. Wegen eines angeblich drohenden Terroranschlags islamistischer Attentäter wurden zwei Bahnhöfe in der Landeshauptstadt geräumt, ein Großaufgebot an Einsatzkräften war im Einsatz. Zuvor war eine Warnung mit sieben konkreten Namen mutmaßlicher Attentäter eingegangen. Doch zu den Namen konnten die Fahnder keine passenden Personen ermitteln.

Die Staatsanwaltschaft München stellte ihre Ermittlungen zu dem Terrorverdacht schließlich ein. Es sei nicht möglich gewesen, die von den Sicherheitsbehörden mitgeteilten Namen von Terrorverdächtigen tatsächlichen Personen zuzuordnen. Die Erkenntnisse reichten nicht aus, um Anklage zu erheben. (dpa)