Brüssel. Freier Zugang zum EU-Parlament: Einer der mutmaßlichen Terroristen von Brüssel jobbte als Putzhilfe. Seine Spur führt auch nach Paris.

Einer der Selbstmordattentäter von Brüssel hat vor den Anschlägen für einen Putzdienst im Europaparlament gearbeitet und hatte damit zeitweise Zugang zu dem Gebäude. Wie ein Parlamentssprecher erklärte, arbeitete der Mann vor sechs Jahren für eine Putzfirma und reinigte dabei auch das Parlamentsgebäude in der belgischen Hauptstadt. Medienberichten zufolge habe er dort im Sommer 2009 und 2010 für jeweils einen Monat als Aushilfskraft gejobbt.

Während der Tätigkeit sei er nicht durch kriminelle Taten aufgefallen, sagte der Parlamentssprecher weiter. EU-Kreisen zufolge handelt es sich um den 25- oder 24-jährigen (die Angaben widersprechen sich) Belgier Najim Laachraoui, der sich nach Erkenntnissen der Behörden bei dem Anschlag vor gut zwei Wochen am Flughafen in Brüssel in die Luft sprengte.

DNA-Spuren auf Sprengstoffgürteln von Paris

Nach seiner Person fahndeten die Behörden bereits seit längerem, bis vor kurzem jedoch unter einem anderem Namen: Soufiane Kayal. Unter diesem Namen wurde er Berichten zufolge im September 2015 an der österreichisch-ungarischen Grenze kontrolliert – in Begleitung von Paris-Attentäter Salah Abdeslam. Laachraoui soll sich Anfang 2013 in Syrien aufgehalten haben und im vergangenen Jahr nach Belgien zurückgekehrt sein.

Er steht auch im Verdacht, die Sprengstoffgürtel für die Attentäter von Paris im November hergestellt zu haben. DNA-Spuren von ihm fanden sich auf den Resten der Sprengstoffgürtel im Konzerthaus Bataclan und auch im Stade de France. In Paris starben bei den Anschlägen 130 Menschen, in Brüssel 32. (rtr/les)