Berlin. Britische Journalisten fassen Politiker härter an. Das bekam nun AfD-Chefin Frauke Petry zu spüren, das Interview schlägt Wellen.

AfD-Politiker beklagen sich häufig über vermeintlich unfaire Berichterstattung über ihre Partei in Deutschland. Nach einem Interview mit dem britischen TV-Journalisten Tim Sebastian dürften Parteichefin Frauke Petry die deutschen Medien-Gepflogenheiten allerdings wie ein Segen vorkommen – der erfahrene Interviewer hat Petry regelrecht vorgeführt. „Grillen mit Tim Sebastian wäre ein überragendes Format fürs Hauptprogramm“, kommentierte denn auch ein Zuschauer auf Twitter das 26:04 Minuten lange Interview.

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Mehrfach fordert sie ihn auf, doch andere Fragen zu stellen. „Warum interessiert sich eine politische Partei für den männlichen Penis?“, will Sebastian von Petry wissen und spielt damit auf einen internen Programm-Entwurf der AfD an. Darin heißt, die Beschneidung von Jungen, wie sie bei Juden und Muslimen praktiziert wird, sei verfassungswidrig. Petry windet sich.

Doch so richtig in Bedrängnis gerät Petry, als Sebastian – nach bester britischer Manier – wissen will, ob Petry tatsächlich auf Menschen an der Grenze schießen lassen würde. Als Petry sich herauswinden will, hält Sebastian fest: „Ich habe Ihnen eine klare Frage gestellt. Sie wollen keine klare Antwort geben.“

Als Sebastian Petry mit Zitaten über die AfD konfrontiert, beklagt diese sich – übrigens in tadellosem Englisch – über die vermeintlich tendenziöse Berichterstattung über ihre Partei: „Sie können ja auf Fragen antworten, wie es Ihnen gefällt“, kontert Sebastian die sichtlich erregte Politikerin. „Aber ich werde die Fragen stellen, die ich stellen möchte. Denn genau das tut eine freie Presse“, erklärt der Brite und legt süffisant nach: „Es sei denn, Sie wollen mir ein Skript vorlegen und mich bitten, es vorzutragen.“

Das Interview, das bereits am Mittwoch in der Sendung „Conflict Zone“ beim britischen Ableger des TV-Senders „Deutsche Welle“ lief, sorgt im Netz einmal mehr für Häme über die AfD und ihre Parteichefin.

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