Brüssel/Lima. Adelma Tapia Ruíz war mit ihrem Mann und ihren kleinen Töchtern auf dem Weg in die USA, als sie am Brüsseler Flughafen getötet wurde.

Es sollte ein Familientreffen werden – und endete in einer Tragödie. Adelma Tapia Ruíz wollte ihre Schwestern in New York besuchen. Die Peruanerin wartete am Dienstag gemeinsam mit ihrem belgischen Mann und ihren dreijährigen Zwillingstöchtern am Brüsseler Flughafen Zaventem auf ihren Flug, als die Attentäter ihre Sprengsätze zündeten. Die 36-Jährige starb bei der Detonation, eine ihrer Töchter wurde von einem Schrapnell am Arm verletzt. Das andere Mädchen und der Ehemann blieben unverletzt.

Die kleinen Mädchen hatten offenbar großes Glück. „Die Mädchen sind wohl über die Gänge gerannt und der Mann meiner Schwester hinterher. Wenn sie nicht gespielt hätten, wären sie auch tot“, erzählte Tapias Bruder Fernando Tapia Coral im peruanischen Fernsehsender Canal N. „Meine Schwester ist in dem Wartebereich geblieben, wo sich der Selbstmordanschlag ereignete.“

„Es ist schwierig zu akzeptieren“

Tapia Ruíz stammte aus dem Department Ucayali im Osten Perus. Seit neun Jahren lebte sie in Belgien, wie die Zeitung „El Comercio“ berichtete. Vor acht Jahren heiratete sie ihren belgischen Ehemann. Laut einem Bericht des Radiosenders RPP war sie Köchin und wollte in Belgien ein Restaurant eröffnen.

Nach dem Zwischenstopp in New York wollte die Familie weiter nach Peru reisen. Dort hatten sich Tapia Ruíz und ihr Mann Christophe Delcambe kennengelernt und geheiratet. Seit einem Jahr war Tapia Ruíz nicht mehr in ihrem Heimatland gewesen. „Wir wollten uns sehen, es fehlte nicht mehr viel“, sagte ihr Vater Fernando Tapia Cano der Zeitung „La República“.

„Es ist immer noch schwer zu verstehen, wie das Schicksal uns einen geliebten Menschen entreißen kann“, schrieb ihr Bruder Fernando auf Facebook. „Sie hat den dschihadistischen Angriff nicht überlebt, den wir nie werden verstehen können. Ruhe in Frieden, Schwesterchen. Wir alle müssen nun stark sein. Es ist schwierig zu akzeptieren, dass wir dich nicht mehr sehen werden in dem kurzen Leben, das du hattest.“

Peruanische Regierung zeigt Solidarität

Bei den Anschlägen am Dienstag auf den Flughafen von Brüssel und eine Metrostation kamen mindestens 31 Menschen ums Leben, 300 weitere wurden verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu den Anschlägen. Die Attentäter sollen Verbindungen zu den Terroristen gehabt haben, die im November vergangenen Jahres die Anschläge in Paris verübt hatten.

Die peruanische Regierung verurteilte die Anschläge in Brüssel. „Wir haben in unserem Land auch eine Phase des Terrorismus erlebt“, sagte Perus Präsident Ollanta Humala. „Deshalb gilt unsere Solidarität Belgien, aber auch Frankreich und allen anderen europäischen Ländern, die jetzt in dieser Situation sind.“ (dpa)