Jerusalem. Mit einem Verweis auf Schokolade hat Israels Geheimdienstminister Katz die absurdeste Erklärung für den Terror in Brüssel gefunden.

Nur kurz nach dem Terroranschlag in Brüssel, bei dem mindestens 31 Menschen getötet wurden und mehr als 270 verletzt, kritisiert der israelische Geheimdienstminister Israel Katz die Einstellung der Belgier zum Islamismus mit markigen Worten. „Wenn sie in Belgien weiter Schokolade essen und das Leben genießen und nicht klar feststellen, dass ein Teil der Muslime, die dort leben, Terror organisieren, dann können sie sie auch nicht bekämpfen“, sagte Katz am Mittwoch im israelischen Rundfunk.

Der politisch weit rechts stehende Katz von der Regierungspartei Likud versteht den Anschlag von Brüssel als „eine Attacke des radikalen Islams gegen die westliche Kultur“. Es handele sich um einen „Weltkrieg anderer Art“.

Mit dieser Auffassung steht Katz in der israelischen Politik nicht alleine. Die Zeitung Jerusalem Post zitiert die Knesset-Abgeordnete Ksenia Svetlova von der Partei Zionistische Union mit den Worten: „Der europäische Multikulturalismus ist gescheitert.“ Ähnlich äußerte sich auch Nava Boker, Likud-Abgeordnete in der Knesset, die Belgiens „Appeasement-Politik“ für die Terroranschläge verantwortlich macht. Dem belgischen Innenminister Jan Jambon warf sie vor, den radikalen Islamismus nicht als Hauptgrund für den globalen Terror zu benennen. Stattdessen würde er dazu auffordern, mehr zu tun, damit sich junge Muslime in Belgien zu Hause fühlten.

In Israel regiert seit den Wahlen von 2015 eine rechtsgerichtete Mehr-Parteien-Koalition unter der Führung der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. (JS/ dpa)