Istanbul. Türkische Medien berichten von Festnahmen nach Anschlagswarnungen auf deutsche Einrichtungen. Eine deutsche Bestätigung gibt es nicht.

In der Türkei sind im Zusammenhang mit Anschlagswarnungen gegen deutsche Einrichtungen offenbar drei mutmaßliche IS-Terroristen festgenommen worden. Sie werden demnach verdächtigt, Angriffe „auf deutsche Vertretungen und die deutsche Schule“ geplant zu haben, meldete die Nachrichtenagentur DHA. Aus deutschen Diplomatenkreisen wurden Festnahmen in diesem Zusammenhang am Mittwoch aber ausdrücklich nicht bestätigt.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die mutmaßlichen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) seien in Istanbul gefasst worden. Der türkische und der deutsche Geheimdienst hätten dabei zusammengearbeitet. Bei den Festgenommenen handele es sich um einen Türken, einen Syrer und einen Iraker. Der Iraker habe auf der Fahndungsliste der türkischen Sicherheitsbehörden gestanden.

Niederlande schlossen Generalkonsulat in Istanbul

Wegen einer Terrordrohung schlossen am Mittwoch die Niederlande vorübergehend ihr Generalkonsulat in Istanbul. Das Außenministerium in Den Haag forderte dazu auf, die unmittelbare Umgebung des Konsulats zu meiden. Die diplomatische Vertretung liegt direkt an der Einkaufsstraße Istiklal, auf der am Samstag ein Selbstmordattentäter vier Menschen mit in den Tod gerissen hatte. Die türkische Regierung macht den IS für die Tat im Stadtzentrum verantwortlich.

In der vergangenen Woche waren das deutsche Generalkonsulat in Istanbul, die deutsche Botschaft in Ankara und die deutschen Schulen in beiden Städten nach Warnungen vor Anschlägen geschlossen worden. Sie sind inzwischen alle wieder geöffnet. Der Istanbuler Gouverneur hatte die Maßnahmen am Donnerstag als überzogen kritisiert. (dpa)