Berlin. Rund 20 Millionen Rentner dürfen sich auf eine kräftige Rentenerhöhung freuen. Das gab Sozialministerin Andrea Nahles nun bekannt.

Die Bezüge der 20,6 Millionen Rentner in Deutschland steigen zum 1. Juli so stark wie seit Jahren nicht mehr. Im Westen würden die Renten um 4,25 Prozent und im Osten um 5,95 Prozent erhöht, teilte Bundessozialministerin Andrea Nahles am Montag in Berlin mit.

Es ist die höchste Rentenerhöhung seit 23 Jahren. Dafür gibt es mehrere Gründe. Eine zentrale Rolle spielen die gute Beschäftigungslage und die gestiegenen Einkommen. Es gibt aber auch einen Sondereffekt. Im vergangenen Jahr fiel die Rentenerhöhung wegen einer Änderung der Berechnungsgrundlage um rund ein Prozentpunkt niedriger aus. Dies wird nun in einem einmaligen Effekt ausgeglichen.

Rentner profitierten von guter Lage auf dem Arbeitsmarkt

Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) sagte: „Die Rentnerinnen und Rentner profitieren damit unmittelbar von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt, dem Wachstum der Wirtschaft und steigenden Löhnen.“ Dass sich die umlagefinanzierte Rente bewähre, sei gerade in Zeiten niedriger Zinsen eine gute Nachricht. Nahles unterstrich, die Erhöhung habe keine Auswirkung auf den Beitragssatz für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dieser bleibe in den kommenden Jahren stabil bei 18,7 Prozent des Bruttolohns.

Nach Angaben des Ministeriums beträgt die für die Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung 3,78 Prozent in den alten und 5,48 Prozent in den neuen Ländern. Diese basieren auf den vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Daten nach den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.

Im vergangenen Jahr waren die Renten im Westen um 2,1 Prozent und im Osten um 2,5 Prozent gestiegen. Bezahlt wird die Rentenanhebung aus den Kassen der Rentenversicherung. Der Bundeshaushalt wird nicht belastet. (rtr/dpa)