Berlin. In drei Bundesländern wird gewählt – und es verspricht ein spannender Wahlsonntag zu werden. Das zeigen die letzten Umfrage-Ergebnisse.

Vor den drei Landtagswahlen am Sonntag ist letzten Umfragen zufolge ein spannender Wahlabend zu erwarten. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist demnach keine klare Regierungskonstellation erkennbar. In Sachsen-Anhalt könnte die regierende Koalition von CDU und SPD möglicherweise an der Macht bleiben.

Das sind die Spitzenkandidaten

Noch lacht die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Doch sie muss um die Macht bangen. In den letzten Umfragen kommt sie mit ihrer SPD auf etwa 35 Prozent. Dreyer kündigte an, nicht als „kleiner Partner“ in einer Koalition unter Führung der CDU mitregieren zu wollen .
Noch lacht die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Doch sie muss um die Macht bangen. In den letzten Umfragen kommt sie mit ihrer SPD auf etwa 35 Prozent. Dreyer kündigte an, nicht als „kleiner Partner“ in einer Koalition unter Führung der CDU mitregieren zu wollen . © dpa | Andreas Arnold
Die CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner kämpft hingegen für einen Politikwechsel in Rheinland Pfalz. Sie hat Grund zur Hoffnung, denn...
Die CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner kämpft hingegen für einen Politikwechsel in Rheinland Pfalz. Sie hat Grund zur Hoffnung, denn... © imago/Hermann J. Knippertz | imago stock&people
... auch die CDU liegt in den letzten Umfragen bei etwa 35 Prozent. Allerdings schneidet SPD-Kandidatin Dreyer im direkten Vergleich bei den Wählern besser ab.
... auch die CDU liegt in den letzten Umfragen bei etwa 35 Prozent. Allerdings schneidet SPD-Kandidatin Dreyer im direkten Vergleich bei den Wählern besser ab. © dpa | Harald Tittel
Die Grünen und ihr Ministerpräsident Winfried Kretschmann liegen in Baden-Württemberg laut letzter Umfragen vorn. Die Sympathiewerte für Kretschmann sind hoch, seine Partei profitiert davon. Sein präsidialer Regierungsstil und seine unideologische Art kommen an im „Ländle“.
Die Grünen und ihr Ministerpräsident Winfried Kretschmann liegen in Baden-Württemberg laut letzter Umfragen vorn. Die Sympathiewerte für Kretschmann sind hoch, seine Partei profitiert davon. Sein präsidialer Regierungsstil und seine unideologische Art kommen an im „Ländle“. © dpa | Marijan Murat
Guido Wolf (r.), Spitzenkandidat der CDU, hofft auf ein Wunder. Seine Partei liegt nur noch bei etwa 27 Prozent,...
Guido Wolf (r.), Spitzenkandidat der CDU, hofft auf ein Wunder. Seine Partei liegt nur noch bei etwa 27 Prozent,... © dpa | Christoph Schmidt
...ein deutlicher Rückgang zum Wahlergebnis von 2011, als die CDU noch auf 39 Prozent kam. Auch im direkten Vergleich mit Kretschmann schneidet der blasse und nicht sehr charismatische Wolf schlecht ab.
...ein deutlicher Rückgang zum Wahlergebnis von 2011, als die CDU noch auf 39 Prozent kam. Auch im direkten Vergleich mit Kretschmann schneidet der blasse und nicht sehr charismatische Wolf schlecht ab. © dpa | Marijan Murat
In Sachsen-Anhalt regiert Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) – und wenn es nach den letzten Umfragen geht, dann bleibt das auch so. Seine Partei liegt mit etwa 30 Prozent vorn.
In Sachsen-Anhalt regiert Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) – und wenn es nach den letzten Umfragen geht, dann bleibt das auch so. Seine Partei liegt mit etwa 30 Prozent vorn. © dpa | Jens Wolf
Die Linke tritt mit Fraktionschef Wulf Gallert an und kommt bislang auf etwa 20 Prozent. Gallert will die schwarz-rote Koalition ablösen und hofft auf ein linkes Bündnis mit der SPD.
Die Linke tritt mit Fraktionschef Wulf Gallert an und kommt bislang auf etwa 20 Prozent. Gallert will die schwarz-rote Koalition ablösen und hofft auf ein linkes Bündnis mit der SPD. © dpa | Jens Wolf
Unterstützung vom früheren Linken-Fraktionschef im Bund, Gregor Gysi, kann da nicht schaden.
Unterstützung vom früheren Linken-Fraktionschef im Bund, Gregor Gysi, kann da nicht schaden. © dpa | Sebastian Willnow
1/9

• Baden-Württemberg: Die Grünen weiter im Aufwind

Wie aus dem aktuellen ZDF Politbarometer hervorgeht, sind in Baden-Württemberg die Grünen mit 32 Prozent unverändert zur Vorwoche an erster Stelle. Die CDU erhält nach einem Minus von einem Punkt nur noch 29 Prozent, während die SPD einen Zähler zulegt und 14 Prozent. Dahinter liegt die AfD unverändert bei elf Prozent. Die FDP verliert einen Punkt auf sechs Prozent, die Linke verharrt bei vier Prozent.

Damit bleiben im „Ländle“ die Grünen auf Kurs, um erstmals in einem Landesparlament stärkste Kraft zu werden. Ihr Ministerpräsident Winfried Kretschmann will mit der SPD weiterregieren; falls es nicht reichen sollte für Grün-Rot, ist aber auch ein grün-schwarzes Bündnis möglich.

• Rheinland-Pfalz: SPD überholt im Endspurt die Union

Auch in Rheinland-Pfalz dürfte die Entscheidung im Endspurt fallen. Die SPD ist der Erhebung zufolge stärkste Partei und kommt auf 36 Prozent, ein Plus von zwei Punkten. Damit hat die Partei von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die lange hinter der CDU rangierte, die Wende geschafft – jedenfalls in der Umfrage. Der grüne Wunschpartner der SPD verliert allerdings einen halben Prozentpunkt auf 5,5 Prozent.

Die CDU von Herausforderin Julia Klöckner bleibt zur Vorwoche mit 35 Prozent unverändert, die FDP steigt um einen Punkt auf sieben Prozent. Hier kommt die AfD auf neun Prozent und muss damit einen Punkt Abschlag hinnehmen, wie auch die Linke, die dann bei drei Prozent liegt. Somit hätten im Mainzer Landtag weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb eine Mehrheit.

• Sachsen-Anhalt: AfD in der Nähe der 20-Prozent-Marke

In Sachsen-Anhalt liegt die CDU mit unveränderten 32 Prozent weiter vorn. Der Koalitionspartner SPD erhält 14 Prozent, ein Minus von einem Punkt. Die Linke gewinnt einen Punkt auf 21 Prozent, knapp vor der ebenfalls um einen Zähler gestärkten AfD mit 18 Prozent. Die Grünen liegen bei fünf Prozent unverändert, die FDP bei 4,5 Prozent einen halben Punkt höher. In dem ostdeutschen Bundesland wird auch über eine Koalition von CDU, SPD und Grüne diskutiert.

Die repräsentativen Umfragen wurden vom 7. bis zum 10. März von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen mit jeweils mehr als 1000 Befragten in den einzelnen Bundesländern vorgenommen.

(rtr)