Ljubljana. Die nächsten Schranken fallen an Grenzen in der EU. Slowenien und Serbien wollen faktisch keine Flüchtlinge mehr ins Land lassen.

Die Balkanroute wird für Flüchtlinge praktisch geschlossen. Slowenien hat angekündigt, ab Mitternacht nur noch Migranten einreisen zu lassen, die gültige Visa und Pässe besitzen. Serbien will ähnlich vorgehen.

Von Mitternacht an werde sich Slowenien nicht mehr an die bisherigen Abmachungen der Anrainerländer der Balkanroute halten, erklärte der Staatssekretär im Innenministerium, Bostjan Sefic, im Radio Slovenija. Slowenien habe seine Nachbarländer informiert, dass jetzt nur noch Menschen mit gültigen Reisedokumenten einreisen dürfen, die in Slowenien Asyl beantragen wollen. In den vergangenen Monaten waren die Menschen dagegen auf der Balkanroute stets von einem zum anderen Staat durchgereicht worden, weil sie in der Regel nach Österreich und vor allem nach Deutschland wollten.

Serbien als weiter südlicher Anrainer reagierte in gleicher Weise. Es werde die neuen Regelungen ebenso an seiner Grenze zu Mazedonien und Bulgarien anwenden, teilte das serbische Innenministerium mit. „Damit wird die Balkanroute praktisch geschlossen“, zitierten serbische Medien eine entsprechende Erklärung des Ministeriums. Auch Kroatien, das zwischen Slowenien und Serbien liegt, werde in dieser Weise reagieren. Auf dem EU-Türkei-Gipfel war noch um die Frage gestritten worden, ob die Balkanroute geschlossen werden soll oder nicht. Jetzt schaffen die Länder an diesem Transitweg Fakten.

Slowenien werde in Zukunft pro Monat 40 bis 50 Menschen Asyl gewähren, zitierte das nationale slowenische Radio Regierungschef Miro Cerar. Bisher waren die Menschen auf der Balkanroute von einem an den nächsten Staat weitergereicht worden, weil sie am Ende nach Österreich und vor allem nach Deutschland wollten. Der Staatssekretär im slowenischen Innenministerium, Bostjan Sefic, bekräftigte die Zusage seines Landes, 863 Flüchtlinge innerhalb des EU-Quotensystems aufnehmen zu wollen. (dpa)