Washington. Setzt sich der Siegeszug von Donald Trump bei den US-Vorwahlen am Samstag fort? Seine Fans sind empört über die Kritik aus der Partei.

Mit Abstimmungen in fünf Bundesstaaten sind die US-Vorwahlen zur Präsidentschaft am Samstag in eine neue Runde gegangen. Die bisherigen Spitzenreiter bei den Republikanern und Demokraten, Donald Trump und Hillary Clinton, hofften darauf, ihren Vorsprung weiter ausbauen zu können.

An diesem Wochenende richtet sich das Augenmerk hauptsächlich auf den umstrittenen Multimilliardär Donald Trump. Die Abstimmungen galten als Test dafür, wie sich eine verstärkte Kampagne der Republikaner-Führung gegen den Immobilienmogul auswirkt. Das Partei-Establishment will unbedingt verhindern, dass Trump Spitzenkandidat wird. Die Kampagne hatte sich nach einer Serie von Vorwahlsiegen am jüngsten „Super-Dienstag“ deutlich verschärft.

Trump-Fans beklagen Bevormundung durch Partei

Gut möglich allerdings, dass die Anti-Trump-Kampagne, die unter anderem von dem früheren republikanischen Präsidentschafts-Kandidaten Mitt Romney angeführt wurde, ihr Gegenteil erreicht. Die „New York Times“ berichtete jedenfalls am Samstag, in der Anhängerschaft des Milliardärs gebe es großen Unmut über die massive Kritik an Trump. Viele Trump-Fans fühlten sich durch die Kampagne gegängelt und bevormundet.

Romney hatte unter anderem gesagt, Trumps Innenpolitik führe in eine Rezession, seine Außenpolitik mache die USA und die Welt unsicherer: „Er hat weder die Veranlagung noch das Urteilsvermögen, um Präsident sein zu können.“ Und John McCain, Präsidentschaftskandidat im Wahlkampf von 2008, erklärte, er teile sowohl die Befürchtungen von Romney als auch der Außenpolitiker seiner Partei.

Vorwahlen gibt es an diesem Samstag sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern in den zwei Staaten Kansas und Louisiana. Außerdem waren die Republikaner in Kentucky und Maine zur Abstimmung aufgerufen, in Nebraska nur die Demokraten.

Alles blickt bereits auf Super-Wahltag am 15. März

Umfragen vor den Vorwahlen gab es nur sporadisch. Insgesamt galt Trump in Louisiana, Kentucky und Maine als Favorit, der texanische Senator Ted Cruz in Kansas. Bei den Demokraten wurde ein Sieg von Ex-Außenministerin Hillary Clinton in Louisiana erwartet, in Kansas und Nebraska schien ihr Rivale, Senator Bernie Sanders aus Vermont, konkurrenzfähiger.

Am Sonntag und kommenden Dienstag stehen insgesamt acht weitere Vorwahlen an, aber alles blickt bereits auf den 15. März. Dann wird unter anderem in Ohio und Florida abgestimmt, den jeweiligen Heimatstaaten von Trumps Mitbewerbern John Kasich und Marco Rubio. Für beide ist ein Sieg dort ein Muss.

Offiziell küren die Republikaner und Demokraten ihren Spitzenkandidaten jeweils auf einem Parteitag im Sommer. Bei den Vorwahlen geht es um das Sammeln von Delegiertenstimmen für diese Parteikongresse. (dpa/W.B.)