Berlin. Noch zehn Tage bis zum Super-Wahlsonntag in drei Bundesländern: In aktuellen Umfragen deuten sich nun faustdicke Überraschungen an.

Die Landtagswahlen in drei Bundesländern am 13. März werden auch aus bundespolitischer Sicht mit Spannung erwartet. Sie gelten als eine Art Abstimmung über die Flüchtlingspolitik in Deutschland insgesamt – etwa mit Blick auf das Ergebnis der fremdenfeindlichen AfD.

Jetzt, gut eine Woche vor dem „Super-Wahltag“ in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz kommt Bewegung in die Wählerlager. Gewinner in neuen Umfragen der ARD sind die AfD und die Grünen.

• Baden-Württemberg: Grüne hängen die CDU ab

In Baden-Württemberg haben die Grünen der ARD-Umfrage zufolge inzwischen gute Chancen, stärkste Kraft zu werden. Sie könnten bei 32 Prozent landen – die CDU schafft es demnach nur noch auf 28 Prozent. Lange hatte die Union im „Ländle“ in Front gelegen, doch die Grünen mit ihrem beliebten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann holten Punkt um Punkt auf.

Im direkten Vergleich mit seinem blassen CDU-Herausforderer Guido Wolf würden 64 Prozent der Befragten Kretschmann wählen, nur 17 Prozent sprachen sich für Wolf aus. 51 Prozent wollen, dass die Grünen die nächste Landesregierung führen sollen. Bisher regiert in Stuttgart eine grün-rote Koalition. Die SPD würde der ARD-Umfrage zufolge aber auf 13 Prozent absacken – und wäre damit gleichauf mit der AfD. Die FDP käme auf acht Prozent und würde ebenfalls in den Landtag in Stuttgart einziehen. Die Linkspartei würde dagegen mit vier Prozent scheitern.

• Sachsen-Anhalt: AfD im Höhenflug

Anders das Bild in Sachsen-Anhalt. Dort legt die AfD immer mehr zu und könnte laut der Umfrage drittstärkste Kraft werden. In der Erhebung liegt die rechtspopulistische Partei bei 19 Prozent und damit knapp hinter der Linkspartei, die auf 21 Prozent kommt. Nirgends sonst ist die AfD so stark.

Stärkste Partei würde demnach die CDU mit 31 Prozent. Die SPD käme auf 15 Prozent. Während die Grünen mit 5,5 Prozent in den Landtag einziehen könnten, würde die FDP mit 4,5 Prozent den Einzug verpassen. Mit 46 Prozent liegt Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bei den Sympathiewerten vorn. Nur zwölf Prozent der Befragten wollen den Herausforderer der Linken, Wulf Gallert.

• Rheinland-Pfalz: Julia Klöckner und Malu Dreyer Kopf an Kopf

In Rheinland-Pfalz, wo ebenfalls gewählt wird, zeichnet sich nach der Umfrage ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD ab. Die Union unter ihrer Spitzenkandidatin Julia Klöckner kommt auf 36 Prozent, die SPD mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer verzeichnet 34 Prozent. Noch vor wenigen Wochen war der Vorsprung der CDU deutlich größer.

Drittstärkste Partei in Rheinland-Pfalz würden die Rechtspopulisten der AfD mit neun Prozent. Die Grünen kämen auf sieben und die FDP auf fünf Prozent. Die Linken würden mit vier Prozent den Einzug in den Landtag verfehlen. (rtr/dpa)