Hannover. Die Ermittler prüfen, ob die Messerattacke einer 15-Jährigen auf einen Polizisten am Bahnhof in Hannover islamistisch motiviert war.

Am Freitag wurde ein Polizist in Hannover lebensbedrohlich verletzt, als ihm eine 15-Jährige bei einer Personenkontrolle am Hauptbahnhof unvermittelt ein Küchenmesser in den Hals rammte. Nun prüfen die Ermittler, ob die Tat islamistisch motiviert war, wie „Focus Online“ am Donnerstag unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete.

Demnach soll das Mädchen mit marokkanischen Wurzeln bis vor Kurzem im türkisch-syrischen Grenzgebiet unterwegs gewesen und dort womöglich radikalisiert worden sein. Tatsächlich werde die Möglichkeit eines islamistischen Hintergrunds der Tat derzeit geprüft, so Oberstaatsanwalt Thomas Klinge am Donnerstag auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur.

Aktenkundig wegen Diebstahls und Körperverletzung

Nach Informationen von „Focus Online“ geht die Polizei davon aus, dass es sich bei der Tat um einen gezielten Angriff im Namen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ handelt. Dazu Oberstaatsanwalt Klinge: „Ich bin da sehr viel vorsichtiger.“ Die Deutsch-Marokkanerin habe sich vor dem Angriff im Ausland aufgehalten. Wo genau sie war, werde noch geprüft.

Nach der Messerattacke auf den 34-jährigen Beamten ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die 15-Jährige wegen versuchten Mordes. Ein Kollege des verletzten Polizisten konnte das Mädchen überwältigen und entwaffnen. Sie war zuvor bereits mehrfach aktenkundig geworden, unter anderem wegen Diebstahls und Körperverletzung. (dpa)