Madrid. Der Kuss zweier Abgeordneter im Plenarsaal sorgt in Spanien für mächtig Wirbel. Die Konservativen waren darüber gar nicht erfreut.

Premiere im spanischen Parlament: Zwei Abgeordnete haben sich im Zentrum des Plenarsaals unmittelbar vor der Rednertribüne umarmt und auf den Mund geküsst.

Bei der Debatte über das Regierungsprogramm des sozialistischen Kandidaten Pedro Sánchez verließ der Chef der Linkspartei Podemos, Pablo Iglesias, seinen Sitz und nahm den Kollegen Xavier Domènech in den Arm. Domènech, der für die katalanische Schwesterpartei von Podemos im Parlament sitzt, hatte unmittelbar zuvor seinen Redebeitrag abgeschlossen.

Der Kuss der Parlamentarier schlug am Mittwoch Wellen in den Online-Medien und in den sozialen Netzen. Bei Twitter wurde die Szene unter anderem mit dem Bruderkuss der kommunistischen Staats- und Parteichefs der Sowjetunion und der DDR, Michail Gorbatschow und Erich Honecker, im Oktober 1989 verglichen.

Die Zeitung „El País“ meinte in ihrer Online-Ausgabe: „Das Besondere war nicht der Kuss von Iglesias und Domènech, sondern das waren die entsetzten Blicke, mit denen die Minister der konservativen Regierung die Szene verfolgten.“ (dpa)