New York. Nordkorea gerät wegen des Atomprogramms in den Fokus der UN. Der Sicherheitsrat will das Land vom technischen Nachschub abschneiden.

Als Reaktion auf den jüngsten nordkoreanischen Atomtest hat der UN-Sicherheitsrat seine Sanktionen gegen das kommunistische Land drastisch verschärft. Die Entscheidung fiel am Mittwoch einstimmig.

Die neuen Strafmaßnahmen sehen unter anderem Kontrollen sämtlicher Frachtlieferungen von und nach Nordkorea vor. Es seien die schärfsten Sanktionen, die der Sicherheitsrat in mehr als zwei Jahrzehnten verhängt habe, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power. Ziel sei es, Nordkorea von den Quellen für seine Atom- und Waffenprogramme abzuschneiden.

Barack Obama: Eine klare Botschaft geschickt

US-Präsident Barack Obama lobte die Entscheidung: „Die internationale Gemeinschaft hat heute mit einer Stimme gesprochen und Pjöngjang eine klare Botschaft gesandt: Nordkorea muss seine gefährlichen Programme aufgeben und einen besseren Weg für sein Volk wählen.“ Nach rund zweimonatigen Verhandlungen hatten die USA den Entwurf für die Resolution gemeinsam mit China – eigentlich enger Verbündeter Nordkoreas – eingebracht.

Neben der verpflichtenden Inspektion von Frachtern, die bislang nur bei einem begründeten Verdacht auf Transport illegaler Güter vorgenommen wurde, tritt auch ein vollständiges Embargo für konventionelle Waffen in Kraft. Zudem wird die Liste von Luxusgütern ausgeweitet, die nicht mehr in das asiatische Land exportiert werden dürfen.

Keine Schneemobile und teure Uhren mehr für Nordkorea

Aufgenommen werden etwa teure Uhren, Schneemobile, Jetski-Wasserfahrzeuge und anderes Sportzubehör. Außerdem wird Nordkorea die Einfuhr von Gütern untersagt, die für die Streitkräfte genutzt werden könnten, darunter auch Lastwagen.

Nordkorea ist seit 2006 wegen seines Atomprogramms mit UN-Sanktionen belegt. Der abgeschottete Staat hatte im Januar zum vierten Mal einen Atomtest ausgeführt und damit heftige internationale Kritik ausgelöst. Im Februar folgte dann der Start einer Langstreckenrakete.

Die USA und ihre Verbündeten befürchten, dass dies der Entwicklung von Raketen dient, die Atomwaffen über große Entfernungen transportieren können. Die Führung in Pjöngjang erklärte, mit der Rakete sei lediglich ein Satellit ins All befördert worden. (rtr)