Berlin. In keinem anderen Land Europas ist die Lohnungleichheit der Geschlechter so groß wie in Deutschland. Das kritisiert jetzt Heiko Maas.

Bundesjustizminister Heiko Maas hat die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen in deutschen Unternehmen beklagt. „Die Zahlen zeigen: Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern steht zwar im Grundgesetz, ist aber in vielen Unternehmen noch immer nicht Wirklichkeit geworden“, sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion. „Unternehmen sollten sich aus alten Verhaltensmustern lösen. Frauen leisten genauso gute Arbeit wie Männer – dafür haben sie auch genauso viel Geld verdient.“

Die Bundesregierung hatte zuvor mitgeteilt, dass die Differenz bei den Löhnen für Männer und Frauen in Deutschland so groß ist wie in kaum einem anderen europäischen Land. Wie unsere Redaktion aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion zitieren, beträgt der Unterschied beim Bruttolohn durchschnittlich 21,6 Prozent. Nur in Estland (28,3 Prozent) und in Österreich (22,9 Prozent) ist er demnach noch größer.

Maas nannte es „gut und richtig“, dass Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) ein Gesetz zur Lohngleichheit angekündigt habe. (gau)