Madrid/Athen. Weder mit dem Völkerrecht, noch mit Anstand sind die Grenzschließungen für Flüchtlinge vereinbar, sagt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Grenzschließungen auf den Routen der Flüchtlinge und Asylsuchenden in Europa scharf kritisiert. Diese seien nicht mit dem Völkerrecht und dem menschlichen Anstand vereinbar, sagte Ban Ki Moon am Dienstagabend in Madrid. Jeder Asylsuchende habe ein Recht auf eine Anhörung und ein individuelles Verfahren, unterstrich der UN-Generalsekretär.

Nach UN-Angaben sitzen allein in der griechischen Stadt Idomeni am geschlossenen Grenzübergang zu Mazedonien 8500 geflohene Menschen fest, griechische Medien berichten von mehr als 10.000 Migranten. Sie warten dort auf ihre Weiterreise nach Mitteleuropa. Anfang der Woche war es an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien zu Ausschreitungen gekommen. Die mazedonische Polizei setzte Tränengas gegen Flüchtlinge ein, die versuchten, einen Grenzzaun zu stürmen.

Erneut Tausende Migranten in Piräus angekommen – 10.000 in Idomeni

In der griechischen Hafenstadt Piräus sind am Mittwoch mehr als 1000 Migranten von den Ägäisinseln angekommen. Sie hatten in den vergangenen Tagen von der türkischen Küste auf die griechischen Inseln im Osten der Ägäis übergesetzt.

Die Tausenden Migranten in Idomeni hoffen, dass Mazedonien doch noch seinen Zaun öffnet und sie damit weiter nach Mitteleuropa kommen. Aus diesem Grund weigern sie sich, in Flüchtlingslagern südlich der Grenze untergebracht zu werden. Die Versorgung dieser Menschen wird immer schwieriger. Ihre Gesundheit – vor allem die der Kinder – sei in Gefahr, warnten mehrere humanitäre Organisationen.

Im Februar sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) insgesamt mehr als 55.000 Migranten in Griechenland angekommen. (epd/dpa)