Berlin. AfD-Chefin Petry vermeldete erst: Parteimitglieder sollen in Clausnitz gegen Flüchtlinge gepöbelt haben. Nun rudert sie aber zurück.

Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat sich von früheren Aussagen distanziert und nun gesagt, dass an den fremdenfeindlichen Übergriffen im sächsischen Clausnitz keine Parteimitglieder beteiligt gewesen seien. „Das haben eingehende Prüfungen der letzten Tage ergeben“, erklärte die Bundesvorsitzende der rechtskonservativen Partei am Mittwoch in Berlin.

Am Montagabend hatte die aus Sachsen stammende Petry in einer Phoenix-Sendung zu den Übergriffen in Clausnitz gesagt, „es ärgere sie besonders, das so etwas in Sachsen passiert, noch zumal wenn eigene Mitglieder beteiligt sind“. Dass AfD-Mitglieder die Blockade eines Flüchtlingsbusses mitorganisiert hätten, nannte sie ein unbestätigtes Gerücht.

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Nun erklärte Petry: „Diverse Medienberichte über den Verlauf der Clausnitzer Ereignisse über einen Zusammenhang dieser Demonstration mit der AfD sind unzutreffend.“ Die AfD Sachsen protestiere gegen die Migrationspolitik von Bundes- und Landesregierung vor staatlichen Institutionen, nicht vor Asylbewerberunterkünften.

Ein pöbelnder Mob hatte in Clausnitz am Donnerstagabend vergangener Woche einen Bus mit Flüchtlingen blockiert und versucht, den Einzug der Asylbewerber in eine neue Unterkunft zu verhindern. Die aggressiven Proteste, an denen sich rund 100 Menschen beteiligten, sorgten bundesweit für Entsetzen. Wie im Nachgang bekannt wurde, ist der Leiter der Flüchtlingsunterkunft im vergangenen Jahr selbst in die AfD eingetreten. (epd)