Washington. Barack Obama will das umstrittene Gefängnis Guantanamo auf Kuba schließen. Das kündigte der US-Präsident in einer Fernsehansprache an.

Es ist wohl sein letzter Versuch: US-Präsident Barack Obama hat am Dienstag erneut angekündigt, das umstrittene Gefängnis Guantanamo auf Kuba schließen zu wollen. Er hat dem Kongress einen langerwarteten Plan zur Schließung des Gefangenlagers vorgelegt. Das Lager diene Terroristen zur Propaganda und stelle eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA dar, sagte Obama am Dienstag in Washington. „Ich möchte dieses Problem nicht an den nächsten Präsidenten weitergeben, wer auch immer es wird.“

Noch 91 Gefangene im Lager

Obama will das Gefangenenlager auf Kuba seit seinem Amtsantritt vor sieben Jahren schließen. Das Gefängnis stand immer wieder wegen Menschenrechtsverletzungen und dem Umgang mit Inhaftierten in der Kritik. Es wurden nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 und dem Einsatz in Afghanistan als Internierungslager ausgebaut.

Aktuell befinden sich noch 91 Gefangene in dem Lager. Der Plan sieht die Überstellung von 35 von ihnen in Drittländer vor. Die übrigen sollen in ein Gefängnis in den USA verlegt werden. Wohin genau wird nicht gesagt. Die Kosten werden mit bis zu 475 Millionen US-Dollar angegeben. Die Republikaner sperren sich gegen eine Schließung des Lagers, das nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eingerichtet wurde. (les/dpa)