Washington. Unmittelbar vor den nächsten Vorwahlen in den USA hat Papst Franziskus Donald Trump scharf kritisiert. Der Politiker kontert umgehend.

Donald Trump hat es sich schon so ziemlich mit allen verscherzt, die unter Politikmachen nicht permanentes Provozieren und Hetzen verstehen – jetzt liegt er auch mit dem Papst über Kreuz.

Nach seiner Visite im mexikanisch-amerikanischen Grenzgebiet hat Franziskus den in Umfragen führenden Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, der gegen illegale Einwanderer ein unüberwindbares Bollwerk bauen lassen will, ungewöhnlich scharf angegriffen: „Eine Person, die daran denkt, Mauern statt Brücken zu bauen, ist nicht christlich. Das ist nicht das Evangelium“, erklärte das Oberhaupt der Katholischen Kirche auf dem Rückflug nach Rom vor mitreisenden Journalisten.

Könnte die Papst-Schelte Trump Stimmen kosten?

Die noch aus dem Flugzeug verbreitete Meldung sorgte in US-Internetportalen und den großen Nachrichtensendern für Eilmeldungen. Experten wurden zu Rate gezogen, ob die unmissverständliche Intervention des Papstes religiös grundierte Wählerschichten dazu bringen könnte, Trump bei den nächsten Vorwahlen in South Carolina und Nevada die Gefolgschaft zu verweigern. Landläufige Einschätzung: nicht ausgeschlossen.

Trump, wie immer um keine Reaktion verlegen, konterte via Facebook sofort und nannte die Einmischung des Papsts schändlich und einseitig: „Er sieht weder die Verbrechen noch den Drogenhandel noch den schlechten Einfluss der mexikanischen Politik auf die US-Wirtschaft.“ Wenn der Vatikan vom Islamischen Staat angegriffen werde, was das Ziel der Terrormiliz sei, sagte Trump in gewohnter Prahl-Sprache, „wird sich der Papst noch wünschen und dafür beten, dass Donald Trump Präsident ist.“

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