Nürnberg. Das Bamf will offenbar zügig alle Anträge von Nordafrikanern erledigen. Die Anerkennungsquote von Migranten aus dem Maghreb ist gering.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) will alle Asylverfahren von Menschen aus Nordafrika bis Mitte März abgearbeitet haben. Das geht aus einem internen Papier der Behörde vor, das der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag vorlag.

Ziel ist demnach, dass bis zum 10. März alle anhängigen Verfahren von Asylbewerbern aus Tunesien, Marokko und Algerien „sowie soweit irgend möglich alle aus diesen Herkunftsländern noch auf Antrag wartenden Asylsuchenden“ entschieden sind. Erreicht werden soll dies durch „Mehrarbeit, auch an Samstagen“ sowie durch zeitliche Vorgaben für die Anhörungen, in denen die Menschen ihre Fluchtgründe erläutern.

Seit Anfang Februar bearbeitet das Bamf Asylanträge aus dem Maghreb mit Vorrang. Ende Januar waren laut einem Behördensprecher 6880 Verfahren von Algeriern, Marokkanern und Tunesiern beim Bundesamt anhängig, also noch nicht entschieden.

NRW bekommt keine weiteren Asylbewerber aus dem Maghreb

Die Zahl der Asylbewerber aus den Maghreb-Staaten hatte im vergangenen Jahr stark zugenommen. Ihre Anerkennungsquoten seien dagegen im Asylverfahren besonders gering. Außerdem gebe es besonders häufig Probleme mit alleinreisenden jungen Männern aus Nordafrika. Asylbewerber aus diesen Ländern sollen daher künftig in den Landeseinrichtungen bleiben und ihre Asylanträge vom Bundesamt einem beschleunigten Verfahren unterzogen werden.

Erst vor wenigen Tagen war zudem bekanntgeworden, dass Nordrhein-Westfalen keine weiteren Asylbewerber aus Marokko zugewiesen bekommt. Dies habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zugesagt, berichtete NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Dienstag in Düsseldorf. NRW habe in der Vergangenheit die mit Abstand größte Zahl nordafrikanischer Asylbewerber aufgenommen, weil das Bundesamt die auf diese Länder spezialisierten Außenstellen in NRW angesiedelt habe. (dpa)