Berlin . Wegen der Flüchtlingskrise droht den gesetzlichen Krankenkassen schon in diesem Jahr ein Defizit von mehreren hundert Millionen Euro.

Weil der Bund zu geringe Beiträge für Flüchtlinge und andere Hartz-IV-Empfänger überweist, droht den gesetzlichen Krankenkassen in diesem Jahr ein Defizit von mehreren hundert Millionen Euro. Das berichtet die „Frankfurter Rundschau“ unter Berufung auf eigene Recherchen. Im kommenden Jahr werde das Finanzloch dann auf mehr als eine Milliarde Euro anwachsen, heißt es.

Flüchtlinge würden nach einer Wartezeit von 15 Monaten normalen Arbeitnehmern im Sozialsystem gleichgestellt, so die „Frankfurter Rundschau“. Wenn sie arbeitslos seien, erhielten sie Hartz-IV-Leistungen und hätten Anspruch auf die vollen Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Kassenbeiträge zahlt der Bund, bei Hartz-IV-Beziehern sind das rund 90 Euro im Monat.

Die Kosten dürften bei 180 bis 200 Euro im Monat pro Person liegen

Die Zeitung räumt ein, dass noch verlässliche Zahlen fehlten, wie hoch die von Flüchtlingen verursachten Gesundheitskosten tatsächlich seien. Erste Erfahrungswerte aus Hamburg gingen aber von Kosten von 180 bis 200 Euro im Monat aus. (dpa)