Berlin. Erneut ist eine Journalistin bei einer Demonstration attackiert worden. Eine ARD-Reporterin wurde in Berlin das Mikrofon entrissen.

Bei einer Demonstration linker Gruppen in Berlin ist am Wochenende Medienberichten zufolge eine ARD-Journalistin attackiert worden. Bei dem Vorfall am Samstagabend am Rande der „Freiräume“-Demo linker und autonomer Gruppen durch den Stadtteil Friedrichshain sei der Journalistin Sabine Grüneberg das Mikrofon entrissen und weggenommen worden, berichtet der „Tagesspiegel“.

Grüneberg, die für die ARD als freie Mitarbeiterin im Einsatz war, habe die Attacke auf Twitter publik gemacht. Sie bat über den Kurznachrichtendienst darum, das Mikrofon in einer bestimmten Bäckerei abzugeben, weil in ihm zahlreiche Interviews gespeichert waren. „Unser Konsens der Pressefreiheit geht weiter verloren, egal ob man Gutes für Rigaer und Friedrichshain im Sinn hat – dieses Land verroht“, beklagte Grüneberg auf Twitter.

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Bei der Attacke habe sie keine Chance gehabt, sagte Grüneberg dem Blatt. „Der Mann kam von hinten und hat mir das Mikrofon entrissen.“ Die Polizei ermittle wegen Raubes.

An der Demonstration gegen Polizeieinsätze gegen das linke Wohnprojekt Rigaer Straße in Friedrichshain und die Umgestaltung des Stadtteils beteiligten sich nach Beobachterangaben rund 4000 Menschen. Die Polizei sprach von einem „weitgehend störungsarmen“ Verlauf.

Bislang hatte es in den vergangenen Monaten wiederholt bei rechten Demonstrationen und „Pegida“-Aufmärschen Übergriffe auf Journalisten gegeben, zuletzt bei einem Aufzug der AfD in Magdeburg. (epd)