Baltimore. US-Präsident Barack Obama gibt Islamhass deutlich Kontra: Beim ersten Besuch in einer US-Moschee sagte er, der Islam gehöre zu den USA.

Bei seinem ersten Besuch einer Moschee auf US-amerikanischem Boden hat Präsident Barack Obama dazu aufgerufen, Muslime und Terroristen keinesfalls gleichzusetzen. „Viele Amerikaner hören vom Islam nur im Zusammenhang mit Terror“, sagte Obama am Mittwoch in Baltimore (Maryland). Ein ganzer Glauben und eine religiöse Minderheit würden so in Misskredit gebracht, das dürfe nicht sein.

Obama richtete sich direkt an Muslime: „Ihr seid nicht Muslim ODER Amerikaner, Ihr seid Muslim UND Amerikaner!“ Obama weiter: „Ihr passt hierher. Ihr seid hier richtig und da, wo ihr hingehört. Ihr seid auch Teil von Amerika!“

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Der Präsident hob die wichtige Rolle der Muslime für eine starke Gesellschaft hervor. „Ein Angriff auf eine Religion ist ein Angriff auf alle Religionen“, sagte Obama. Zum Terrorismus und Islamismus sagte der Präsident, unbestreitbar vertrete ein kleiner Teil der Muslime eine Interpretation, die den Islam pervertiere.“ Gruppen wie der IS suchten angestrengt nach Gründen zur Rechtfertigung. „Wir dürfen ihnen diese Legitimität nie geben.“

Obama hatte die Schuhe für seinen Moscheebesuch ausgezogen.
Obama hatte die Schuhe für seinen Moscheebesuch ausgezogen. © REUTERS | JONATHAN ERNST

In den Netzwerken schlug Obama in ersten Reaktionen Unverständnis und Hass einerseits entgegen, auf der anderen Seite zeigten sich Moslems bewegt und dankbar für seine Worte. Befeuert durch islamistische Terroranschläge in Paris und im kalifornischen San Bernardino hat in den USA eine antimuslimische Stimmung um sich gegriffen. Vor allem der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump schürt das. Nur etwa ein Prozent der US-Bevölkerung sind Muslime. (dpa/law)