Berlin. Problem vorerst behoben: Die Aufklärungsflugzeuge der Bundeswehr für den Einsatz über dem Irak und Syrien können nun nachts starten.

Die deutschen Tornado-Jets in der Türkei sind nach Bundeswehr-Angaben so umgerüstet worden, dass sie im vollen Umfang auch nachts eingesetzt werden können. Am Wochenende sei die Behelfslösung installiert worden, sagte eine Sprecherin des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam am Montag.

Bis Oktober soll das Problem vollends behoben werden. Im Januar war bekanntgeworden, dass die sechs für den Einsatz über Syrien und dem Irak in Incirlik stationierten Flugzeuge nur eingeschränkt nachtflugfähig sind, weil sich die Cockpit-Beleuchtung nicht dimmen lässt. Tragen die Piloten Nachtsichtbrillen, die das Restlicht verstärken, könnten sie dadurch geblendet werden.

Kritik am Einsatz der Jets, die Aufklärungsflüge über dem Kriegsgebiet in Syrien und dem Irak absolvieren, hatte das Verteidigungsministerium zurückgewiesen. Nachtflüge zählten nicht zu den Aufgaben der deutschen Tornados, sagte ein Sprecher. Die Spezialisierung der Bundeswehr-Jets bestehe vielmehr in der Aufklärung mit Kameras, die bei Tageslicht hochauflösende Bilder schießen.

Nachts können Tornados dagegen nur Wärmebilder mit Infrarot-Kameras aufnehmen. Diese hätten nicht die gleiche Detailschärfe wie optische Fotos und würden meist von Drohnen geliefert. Dennoch sollten die Jets umgerüstet werden. (dpa)