Kabul . Immer mehr Flüchtlinge kommen aus Afghanistan nach Deutschland – ein Zustand, den Innenminister Thomas de Maizière jetzt ändern will.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ist am Montag zu einem Kurzbesuch in Afghanistan eingetroffen. Auf dem Programm stehen politische Gespräche mit afghanischen Regierungsvertretern in der Hauptstadt Kabul, um zu verhindern, dass noch mehr Afghanen nach Deutschland flüchten.

Im vergangenen Jahr hatten die Behörden in Deutschland mehr als 150.000 Afghanen als Asylbewerber registriert. Sie waren damit die zweitgrößte Gruppe nach den Syrern. Die Zahlen sind enorm gestiegen. Zum Vergleich: 2014 hatten etwa 9700 Menschen aus Afghanistan in Deutschland einen Asylantrag gestellt.

De Maizière beklagt steigenden Flüchtlingsandrang aus Afghanistan

De Maizière hatte bereits im Oktober beklagt, der starke Anstieg sei inakzeptabel. Er argumentiert, deutsche Soldaten und Polizisten würden dazu beitragen, Afghanistan sicherer zu machen. Und da nicht alle Provinzen gleichermaßen gefährlich seien, könne man erwarten, dass die Afghanen in ihrem Land blieben. Zudem sei viel Entwicklungshilfe geflossen.

Die Bundesregierung will die Zahl der Asylbewerber aus dem Land reduzieren und mehr Afghanen in ihre Heimat zurückschicken. (dpa)