Athen. Vor Griechenland sind erneut Flüchtlingsboote gekentert, mindestens 42 Menschen ertranken in der Ägäis. Dutzende werden noch vermisst.

In der Ägäis hat sich am frühen Freitagmorgen wieder ein Flüchtlingsdrama abgespielt: Nach dem Kentern eines Bootes entdeckte die griechische Küstenwache vor der Insel Farmakonisi sieben Leichen, später wurde eine weitere Leiche geborgen. Sechs der Toten waren Kinder. 41 Menschen konnten gerettet werden, Dutzende wurden noch vermisst. Die Küstenwache entdecke fast stündlich neue Leichname, berichtete das griechische Staatsradio (ERT).

Wenige Seemeilen weiter südlich vor der Insel Kalolimnos kenterte ein anderes Flüchtlingsboot. Dort seien 34 Menschen ums Leben gekommen, berichtete das staatliche Fernsehen unter Berufung auf die Küstenwache. Unter den Opfern seien elf Kinder.

Hubschrauber suchen nach Vermissten

Unklar sei, wie viele Menschen an Bord des zweiten Bootes gewesen seien. 26 Menschen überlebten das Unglück vor Kalolimnos. Sie sagten den Behörden, an Bord seien zwischen 70 und 100 Menschen gewesen. An der Such- und Rettungsaktion beteiligten sich drei Hubschrauber und mehrere Fischer sowie Patrouillenboote der Küstenwache und der europäischen Grenzschutzagentur Frontex.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind in den ersten drei Wochen des Jahres mindestens 94 Menschen ums Leben gekommen oder werden vermisst. 35.455 Menschen haben seit Jahresbeginn von der Türkei nach Griechenland übergesetzt. (dpa)