Jakarta. Die indonesische Polizei hat mehrere mutmaßliche Extremisten festgenommen. Auch Webseiten mit radikalen Inhalten wurden blockiert.

Im Zusammenhang mit den blutigen Terroranschlägen in der Hauptstadt Jakarta hat die indonesische Polizei nach eigenen Angaben zwölf Personen festgenommen. Die Festgenommenen stünden im Verdacht, Mitglieder einer Gruppe um Bahrun Naim zu sein, einem indonesischen Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), sagte Polizeichef Badrotin Haiti am Samstag. Naim gilt als Drahtzieher der Anschläge vom Donnerstag, bei denen mindestens zwei Zivilisten getötet wurden. „Einer der Festgenommenen hat eine Überweisung vom IS zur Finanzierung der Operation erhalten“, sagte der Polizeichef.

Derweil ließ das Informationsministerium mindestens elf extremistische Webseiten und Blogs sperren. Auch sollten mehrere Accounts in Online-Netzwerken blockiert werden, deren Nutzer den Anschlag vom Donnerstag unterstützt hätten, sagte der Sprecher des Ministerium am Samstag. „Wir haben von der Öffentlichkeit Beschwerden über Social-Media-Accounts und Internetseiten mit radikalem Inhalt erhalten“, sagte Sprecher Ismail Cawidu.

Die Polizei durchsuchte das Haus eines der getöteten Attentäter.
Die Polizei durchsuchte das Haus eines der getöteten Attentäter. © REUTERS | ANTARA FOTO

Bei dem Anschlag auf ein Café und eine Polizeistation waren am Donnerstag in der Innenstadt der Hauptstadt Jakarta zwei Passanten und alle fünf Attentäter umgekommen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Attacke in dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt. In Indonesien gab es in den vergangenen Jahren wiederholt Probleme mit extremistischen Gewalttaten, zumeist im Zusammenhang mit dschihadistischen Gruppen. Schätzungsweise Hunderte Indonesier haben sich der Terrormiliz IS im Nahen Osten angeschlossen. (dpa)