Trinwillershagen. Nach den Übergriffen in Köln ist die Bundeskanzlerin alarmiert. Sie betonte jetzt: „Alle sind vor dem Gesetz in Deutschland gleich.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Übergriffe von Köln als verheerend bezeichnet. Dies gelte für das, was den Frauen angetan worden sei, als auch die Fehler der Polizei-Einsatzleitung. „Aber mindestens so verheerend (...) war, dass man versucht hat, die Sache irgendwie nicht bekanntwerden zu lassen“, sagte Merkel am Freitag vor rund 400 Gästen beim Neujahrsempfang des Landkreises Vorpommern-Rügen in Trinwillershagen. Das habe viele Menschen irritiert. „Denn wer Gewalt anwendet, wer Gesetze überschreitet, da kommt es nicht darauf an, wer derjenige ist. Alle sind vor dem Gesetz in Deutschland gleich.“

Merkel wies darauf hin, dass Menschen ihr Asyl- und Gastrecht verwirken können, wenn sie die Gesetze übertreten. Dies sei auch in der Genfer Flüchtlingskonvention so verankert.

Gemeinsame europäische Lösung finden

Es sei wichtig, dass für die Flüchtlingsproblematik eine gemeinsame europäische Lösung gefunden werde. „Mit Europa kann man nicht zufrieden sein, wie es bis jetzt auftritt“, sagte Merkel, die seit 1990 ihren Bundestagswahlkreis in der Region hat. Solidarität, die die Grundlage Europas sein sollte, gebe es in der Flüchtlingsfrage nicht.

Merkel forderte bei der Lösung der aktuellen Probleme eine Geisteshaltung ein, mit der die Menschen später ihren Kindern sagen können: „Als Not war, als Menschen zu uns gekommen sind, haben wir uns entsprechend (...) des Grundsatzes, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, verhalten. Egal, ob wir mehr Entwicklungspolitik gemacht haben oder ob wir Menschen auch hier aufgenommen haben.“ (dpa)