Istanbul. In Istanbul hat es eine Explosion mit zehn Toten und 15 Verletzten gegeben. Laut Medien sollen unter den Verletzten Deutsche sein.

In dem bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet in der türkischen Millionenmetropole Istanbul ist es zu einer Explosion gekommen. Der Sender CNN Türk meldete unter Berufung auf den Gouverneur von Istanbul, zehn Menschen seien getötet und 15 weitere verletzt worden.

Laut CNN Türk sind sechs Deutsche verletzt worden. Der Sender berichtete am Dienstag, in zwei Krankenhäuser in Istanbul würden jeweils drei verletzte Deutsche behandelt. Aus anderen Krankenhäusern gebe es noch keine Informationen. „Hürriyet Daily News“ hatte zuvor von drei leicht verletzten deutschen Touristen berichtet.

Das Auswärtigen Amt wollte dies zunächst nicht bestätigen. Am Dienstag hieß es: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass deutsche Staatsangehörige bei der Explosion zu Schaden gekommen sind.“ Der Krisenstab des Ministeriums und das deutsche Generalkonsulat in Istanbul bemühten sich „mit Hochdruck“ um Aufklärung. Deutsche sind die größte Urlaubergruppe in der Türkei. Ihnen empfiehlt das Auswärtige Amt „dringend“, alle Menschenansammlungen in der Millionenstadt zu meiden. Entsprechende Reisehinweise wurden auf der Homepage des Ministeriums aktualisiert.

Regierungskreise vermuten Terroranschlag

Aus Regierungskreisen hieß es, es habe sich vermutlich um einen Terroranschlag gehandelt. Der Sender CNN Türk berichtete, die Polizei gehe von einem Selbstmordanschlag aus. Augenzeugen wollen gesehen haben, wie sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hat. Zu der Detonation kam es am Dienstag in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. Die Ursache war zunächst unklar.

Polizisten sicherten das Gebiet rund um die Blaue Moschee ab.
Polizisten sicherten das Gebiet rund um die Blaue Moschee ab. © REUTERS | MURAD SEZER

Die beiden weltberühmten Gebäude gehören zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Türkei. Die Polizei sperrte den Ort der Explosion weiträumig ab. Eine dpa-Reporterin berichtete von zahlreichen Polizisten sowie Rettungskräften.

Eine Reporterin von CNN Türk berichtete von schockierten Touristen, die nach der Explosion auf dem Pflaster gesessen hätten. Augenzeugen hätten gesagt, sie hätten einen Feuerball aufsteigen sehen. Zu der Detonation sei es an dem ägyptischen Obelisken gekommen, der in der Nähe der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und des Deutschen Brunnens steht. Die Explosion um 10.20 Uhr (Ortszeit/09.20 MEZ) war noch in einigen Kilometern Entfernung zu hören.

Inzwischen hat die türkische Regierung eine Nachrichtensperre verhängt. Zur Begründung teilte die Medienaufsicht RTÜK mit, ein solcher Schritt sei laut Gesetz möglich, wenn er der „nationalen Sicherheit“ diene. Eine dpa-Reporterin wurde an der Absperrung daran gehindert, Fotos vom Ort der Detonation zu machen. Die Polizisten verlangten ihren Presseausweis, um ihn zu überprüfen. Eine Moderatorin von CNN Türk sagte, wegen der Nachrichtensperre könne der Sender nur noch eingeschränkt berichten.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im abgelaufenen Jahr mehrere Anschläge in der Türkei verübt. Touristen waren allerdings bislang kein IS-Anschlagsziel.

Im Südosten des Landes läuft außerdem eine Offensive der türkischen Streitkräfte gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, die damit gedroht hat, den Konflikt auch in den Westen der Türkei zu tragen. Die PKK greift aber in der Regel staatliche Einrichtungen an und ist bemüht, ihr Verhältnis zu westlichen Ländern zu verbessern. (dpa/rtr)

Nach Attentat Trauer um tote Deutsche

Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière gedenkt im Staddteil Sultanahmet der Opfer des Selbstmord-Attentats.
Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière gedenkt im Staddteil Sultanahmet der Opfer des Selbstmord-Attentats. © dpa | Peter Kneffel
Gemeinsam mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu und dessen Frau Sare drückt de Maizière seine Anteilnahme aus. Rote Nelken als Zeichen der Trauer.
Gemeinsam mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu und dessen Frau Sare drückt de Maizière seine Anteilnahme aus. Rote Nelken als Zeichen der Trauer. © dpa | Peter Kneffel
Beileidsbekundungen in Form von roten Nelken und eines FC-Bayern-München-Schals am Geländer des Obelisk von Theodosius.
Beileidsbekundungen in Form von roten Nelken und eines FC-Bayern-München-Schals am Geländer des Obelisk von Theodosius. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Das Bild zeigt eine  betende und trauernde Frau, umringt von einer Menge Fotografen.
Das Bild zeigt eine betende und trauernde Frau, umringt von einer Menge Fotografen. © dpa | Peter Kneffel
Fassungslosigkeit.
Fassungslosigkeit. © dpa | Sedat Suna
Mitglieder der Ärztekammer Istanbuls legen ebenfalls rote Nelken nieder.
Mitglieder der Ärztekammer Istanbuls legen ebenfalls rote Nelken nieder. © REUTERS | YAGIZ KARAHAN
Am Tag nach dem Attentat wurde bereits provisorisch ein Gedenkstein erstellt.
Am Tag nach dem Attentat wurde bereits provisorisch ein Gedenkstein erstellt. © dpa | Sedat Suna
Die Fahnen wehen am 13. Januar 2016 vor dem Abgeordnetenhaus in Berlin auf halbmast im Wind. Eines der Todesopfer von Istanbul stammt aus Berlin. Zwei weitere Berliner wurden verletzt.
Die Fahnen wehen am 13. Januar 2016 vor dem Abgeordnetenhaus in Berlin auf halbmast im Wind. Eines der Todesopfer von Istanbul stammt aus Berlin. Zwei weitere Berliner wurden verletzt. © dpa | Kay Nietfeld
Anlässlich der bei einem Attentat in Istanbul getöteten Opfer wird zu Beginn der 148. Sitzung des Deutschen Bundestages am 13. Januar2016 in Berlin eine Schweigeminute abgehalten.
Anlässlich der bei einem Attentat in Istanbul getöteten Opfer wird zu Beginn der 148. Sitzung des Deutschen Bundestages am 13. Januar2016 in Berlin eine Schweigeminute abgehalten. © dpa | Jörg Carstensen
De Maizière und der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu besuchen ein verletztes Anschlags-Opfer im Istanbuler Krankenhaus.
De Maizière und der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu besuchen ein verletztes Anschlags-Opfer im Istanbuler Krankenhaus. © dpa | Hakan Goktepe / Handout
Die Einkaufsstraßen rund um den Ort des Attents sind  fast menschenleer.
Die Einkaufsstraßen rund um den Ort des Attents sind fast menschenleer. © dpa | Cem Turkel
Rund um den Platz des Geschehens werden die ersten sichtbaren Spuren des Attentats beseitigt.
Rund um den Platz des Geschehens werden die ersten sichtbaren Spuren des Attentats beseitigt. © dpa | Peter Kneffel
Die weltweite Berichterstattung informiert rund um die Uhr.
Die weltweite Berichterstattung informiert rund um die Uhr. © dpa | Peter Kneffel
Spuren der Explosion auf einer Holzbank.
Spuren der Explosion auf einer Holzbank. © dpa | Peter Kneffel
Karte mit Lokalisierung des Touristenviertels Sultanahmet.
Karte mit Lokalisierung des Touristenviertels Sultanahmet. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
In dem bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet in der türkischen Millionenmetropole Istanbul ist es am Dienstag zu einer heftigen Explosion gekommen, die sich als Selbstmord-Attentat herausgestellt hat. Unter den Opfern befinden sich wohl überwiegend Deutsche.
In dem bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet in der türkischen Millionenmetropole Istanbul ist es am Dienstag zu einer heftigen Explosion gekommen, die sich als Selbstmord-Attentat herausgestellt hat. Unter den Opfern befinden sich wohl überwiegend Deutsche. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Der tödliche Terroranschlag ereignete sich in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee.
Der tödliche Terroranschlag ereignete sich in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Die beiden weltberühmten Gebäude gehören zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Türkei. Die Polizei sperrte den Ort des Attentats weiträumig ab. Zahlreiche Polizisten sowie Rettungskräfte befinden sich im Einsatz.
Die beiden weltberühmten Gebäude gehören zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Türkei. Die Polizei sperrte den Ort des Attentats weiträumig ab. Zahlreiche Polizisten sowie Rettungskräfte befinden sich im Einsatz. © REUTERS | MURAD SEZER
Polizeikräfte stellen Absperrgitter auf.
Polizeikräfte stellen Absperrgitter auf. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Eine Reporterin von CNN Türk berichtete von schockierten Touristen, die nach der Explosion auf dem Pflaster gesessen hätten. Augenzeugen hätten gesagt, sie hätten einen Feuerball aufsteigen gesehen. Zu der Detonation sei es an dem ägyptischen Obelisken gekommen, der in der Nähe der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und des Deutschen Brunnens steht.
Eine Reporterin von CNN Türk berichtete von schockierten Touristen, die nach der Explosion auf dem Pflaster gesessen hätten. Augenzeugen hätten gesagt, sie hätten einen Feuerball aufsteigen gesehen. Zu der Detonation sei es an dem ägyptischen Obelisken gekommen, der in der Nähe der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und des Deutschen Brunnens steht. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Das beliebte Touristenviertel wurde großräumig abgesperrt.
Das beliebte Touristenviertel wurde großräumig abgesperrt. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Passanten müssen den abgesperrten Bereich aus Sicherheitsgründen verlassen.
Passanten müssen den abgesperrten Bereich aus Sicherheitsgründen verlassen. © dpa | Tolga Bozoglu
Es wird mit Hochdruck an der Aufklärung gearbeitet.
Es wird mit Hochdruck an der Aufklärung gearbeitet. © REUTERS | MURAD SEZER
Das Auswärtige Amt rät zu Vorsicht in Istanbul.
Das Auswärtige Amt rät zu Vorsicht in Istanbul. © REUTERS | MURAD SEZER
Rettungskräfte versorgen die Opferder Explosion.
Rettungskräfte versorgen die Opferder Explosion. © dpa | Str
Zahlreiche Verletzte und  Todesopfer sind zu beklagen.
Zahlreiche Verletzte und Todesopfer sind zu beklagen. © dpa | Tolga Bozoglu
Ein Bild des Schreckens.
Ein Bild des Schreckens. © dpa | Tolga Bozoglu
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen haben höchste Priorität.
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen haben höchste Priorität. © dpa | Matthew Aslett
Die Stadt befindet sich im Ausnahmezustand.
Die Stadt befindet sich im Ausnahmezustand. © dpa | Sedat Suna
Der Bereich rund um den Tatort ist weiträumig abgesperrt.
Der Bereich rund um den Tatort ist weiträumig abgesperrt. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Zahlreiche Polizisten und Rettungskräfte sind vor Ort.
Zahlreiche Polizisten und Rettungskräfte sind vor Ort. © Getty Images | Can Erok
Polizeipräsenz.
Polizeipräsenz. © REUTERS | MURAD SEZER
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