Hurghada. Erneut ist Ägypten Schauplatz eines Terroranschlags geworden. Drei Touristen wurden verletzt. Das Auswärtige Amt in Berlin reagiert.

Bei einem Terrorangriff auf ein Touristenhotel in dem bei Deutschen beliebten ägyptischen Badeort Hurghada sind mindestens drei Urlauber verletzt worden. Zwei der Opfer seien Österreicher, das dritte stamme aus Schweden, teilte das ägyptische Innenministerium am Freitagabend mit.

Mehrere Männer griffen das Hotel „Bella Vista“ am Roten Meer über ein an einer Straße gelegenes Restaurant an. Augenzeugen berichteten, die Angreifer seien vom Meer aus gekommen und in das Restaurant eingedrungen, wo die Urlauber gerade beim Abendessen waren. Sie hätten die Touristen mit Messern bedroht. Einer der Angreifer wurde von Sicherheitsleuten getötet, der andere schwer verletzt.Zunächst bekannte sich keine Terrorgruppe zu dem Anschlag

Auswärtiges Amt gibt Teilreisewarnung heraus

Das Auswärtige Amt mahnte auf seiner Internetseite zur Umsicht: „Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten, auf Ausflüge vorläufig zu verzichten und sich über diese Reise- und Sicherheitshinweise sowie die Medien informiert zu halten.“ Hurghada liegt am Westufer des Roten Meeres.

In Ägypten kommt es seit Monaten regelmäßig zu Terroranschlägen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu zahlreichen Angriffen bekannt. Im Oktober stürzte über der Sinai-Halbinsel ein russisches Passagierflugzeug nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich ab, alle 224 Menschen an Bord kamen ums Leben. Der russische Geheimdienst geht von einem Terroranschlag aus. Der IS bekannte sich dazu. Die Extremisten haben ihre Hochburg im Sinai.

Rückschlag für den Tourismus

Der Flugzeugabsturz versetzte der ägyptischen Tourismusindustrie, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes, einen schweren Rückschlag. Mehrere europäische Luftlinien setzten ihre Flüge nach Scharm el Scheich aus. Auch in anderen ägyptischen Tourismusregionen gingen die Urlauberzahlen deutlich zurück.

Ägypten ist nicht das einzige nordafrikanische Land, das unter Terror leidet. Im vergangenen Sommer hatte ein Student in dem tunesischen Badeort Sousse 38 Touristen erschossen, bevor er selbst getötet wurde. Er hatte am Strand das Feuer auf die Urlauber eröffnet. Die meisten Opfer waren Briten, zwei Deutsche kamen ebenfalls ums Leben. Bei einem Angriff auf das Bardo-Museum in der tunesischen Hauptstadt Tunis hatten Bewaffnete im März 2015 ebenfalls überwiegend ausländische Urlauber erschossen. (dpa)