Köln. Nach den Silvester-Übergriffen wollen laut ARD-Umfrage 30 Prozent Menschenansammlungen meiden. Bei den Frauen ist die Zahl noch höher.

Nach den Übergriffen und Diebstählen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof wollen einige Bürger ihr Verhalten ändern. Das sagte fast ein Drittel der Befragten bei einer Umfrage für den ARD-“Deutschlandtrend“. Sogar 37 Prozent der Frauen stimmten zu. Dagegen gaben 60 Prozent aller Befragten an, ihr Verhalten nicht ändern zu wollen.

In der Nacht zum 1. Januar war es zu zahlreichen Übergriffen am Kölner Hauptbahnhof gekommen. Aus einer Menge von etwa 1000 Männern heraus sollen sich kleinere Gruppen gelöst haben, die vor allem Frauen umzingelt, begrapscht und bestohlen haben sollen. Bis Donnerstag wurden 121 Anzeigen von Opfern erstattet. Auch in anderen Städten wie Hamburg und Düsseldorf wurden Übergriffe gemeldet.

Befragte befürworten Videoüberwachung

Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag der ARD sprachen sich 82 Prozent für eine Ausweitung der Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen aus. Nur 17 Prozent der Teilnehmer lehnten dies ab. Auch Innenminister Thomas de Maizière (CDU) plädierte in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ für schärfere Sicherheitsvorkehrungen wie mehr Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen. „Wir müssen alles dafür tun, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen“, sagte der CDU-Politiker.

Obwohl das Verhalten der Kölner Polizei mehrfach kritisiert wurde, vertrauen die Menschen weiterhin den deutschen Ordnungshütern: 77 Prozent der Befragten gaben am Mittwoch an, großes oder sehr großes Vertrauen in die Polizei zu haben. (epd)