Antwerpen. Erneut gibt es Probleme in einer belgischen Atomanlage: Der Reaktor Doel 1 schaltete sich nun automatisch ab. Die Ursache ist unklar.

Nach einer automatischen Abschaltung liegt Belgiens ältester Atomreaktor Doel 1 wieder still. Die exakte Ursache sei zunächst nicht bekannt, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Samstagabend.

Der Stopp sei sicher und regelkonform verlaufen und habe Umgebung, Mitarbeiter und Einrichtungen des Kraftwerkes nicht gefährdet. Doel 1 war erst am vergangenen Mittwoch wieder ans Netz gegangen. Der Reaktor liegt etwa 150 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt bei Antwerpen im Norden des Landes.

Heftige Kritik aus Deutschland an Betrieb

Er war am 15. Februar 2015 heruntergefahren worden, weil er seine ursprünglich vorgesehene Laufzeit von 40 Jahren erreicht hatte. Belgiens Mitte-Rechts-Regierung beschloss jedoch, zwei Blöcke bis 2025 laufen zu lassen. Dazu gab die Atomaufsicht jüngst ihren Segen. Das Weiterfahren wird vor allem im Nachbarland Deutschland heftig kritisiert.

In Belgiens Atomanlagen kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Am 25. Dezember nahm der Betreiber Electrabel den Reaktor Doel 3 nur vier Tage nach dem Wiederhochfahren wieder vom Netz, da an einer Heißwasserleitung im konventionellen Teil des Kraftwerks ein Leck klaffte.

In der Kritik steht auch der etwa 70 Kilometer von Aachen entfernten Standort Tihange. Die nordrhein-westfälische Landesregierung fordert seit Jahren die Stilllegung dieser Anlage. (dpa)