Montreal. Aylans Onkel Mohammed ist mit seiner Familie endlich in Kanada angekommen. Der Vater des toten Jungen hat seinen Plan aufgegeben.

Der Onkel des ertrunkenen dreijährigen Flüchtlingskindes Aylan Kurdi ist mit seiner Familie in Kanada eingetroffen. Mohammed Kurdi wurde mit seiner Frau und seinen fünf Kindern am Montag am Flughafen in Vancouver begeistert empfangen. Seine Schwester Tima, die seit Jahren in Kanada lebt, hatte sich für die Übersiedlung der Familie eingesetzt. Am Flughafen fielen sich die Familienmitglieder glücklich in die Arme, wie ein Video auf Twitter zeigt.

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Die Bilder des ertrunkenen Jungen an einem türkischen Strand waren im September um die Welt gegangen und hatten eine Welle der Empörung und der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Sein Vater Abdullah entschied sich nach dem Unglück, nicht nach Kanada auszuwandern. Er lebt heute im Irak.

Tima Kurdi bedankt sich beim kanadischen Premierminister

Tima Kurdi bedankte sich am Montag in einer emotionalen Rede bei Premierminister Justin Trudeau und beim kanadischen Volk dafür, die Türen geöffnet zu haben. Dies zeige, dass es immer Hoffnung gebe.

Die Familie Kurdi hatte vor Monaten die Einreise nach Kanada beantragt, die aber zunächst als unvollständig zurückgewiesen wurde. Daraufhin hatte Aylans Vater Abdullah versucht, mit seiner Familie in einem kleinen Boot von der Türkei aus Griechenland zu erreichen. Das Boot war gekentert. Neben Aylan starben dabei auch der Bruder und die Mutter des Jungen. Nur der Vater überlebte. (dpa)