Istanbul. Tragödie an Heiligabend: Ein mit Flüchtlingen besetztes Boot ist vor der türkischen Küste gekentert, mindestens 18 Menschen starben.

Vor der türkischen Küste sind einem Medienbericht zufolge 18 Flüchtlinge ertrunken. Unter den Toten seien auch sechs Kinder, meldeten die Nachrichtenagenturen Anadolu und Dogan übereinstimmend. Das überladene Holzboot sei am Donnerstag in rauer See gekentert und gesunken. 21 Flüchtlinge seien von der Küstenwache gerettet worden, darunter auch ein einjähriges Kind. Nach zwei Vermissten wurde demnach noch gesucht.

Das Boot sei auf dem Weg zu einer griechischen Insel in der Nähe von Izmir gekentert. In der Ägäis kommt es fast täglich zu einer solchen Tragödie. Erst am Mittwoch waren 13 Flüchtlinge - darunter sieben Kinder - auf der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland ertrunken.

Trotz kühlerer Temperaturen und rauerer See im Winter hält der Flüchtlingsstrom über den gefährlichen Seeweg nach Europa an. Die meisten von ihnen fliehen aus dem Bürgerkriegsland Syrien oder aus Afghanistan. In diesem Jahr haben bereits rund 500.000 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge versucht, von der Türkei aus über das Mittelmeer nach Griechenland und von dort weiter vor allem nach Deutschland zu gelangen.

Mehr als 800 Bootsflüchtlinge vor Italien gerettet

Die italienische Küstenwache hat in zwei Tagen mehr als 800 Bootsflüchtlinge gerettet. Sie wurden am Mittwoch und Donnerstag bei vier verschiedenen Einsätzen in Sicherheit gebracht, wie die Küstenwache auf Twitter mitteilte. Die Flüchtlinge waren auf Schlauchbooten auf dem Mittelmeer unterwegs gewesen.

Nach Angaben der UN-Flüchtlingskommission UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben in diesem Jahr 150.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg Italien erreicht. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2014 (170.000). (rtr/dpa)