Unna. Die Polizei hat den Terrorverdächtigen aus Unna wieder frei gelassen. Sie konnte ihm die Zusammenarbeit mit dem IS nicht nachweisen.

Der in einer Flüchtlingsunterkunft in Unna unter Terrorismusverdacht festgenommene Mann ist wieder auf freiem Fuß. Der 31-Jährige sei aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, sagte ein Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft am Freitag. Er bestreite, Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat zu sein. Die Behörden könnten eine Mitgliedschaft nicht belegen.

Die Festnahme am Donnerstag sei nach einem Hinweis auf eine arabisch-sprachige Internetseite erfolgt. Dort sei dem Mann vorgeworfen worden, für den Islamischen Staat (IS) gearbeitet zu haben. Der Wahrheitsgehalt dieser Behauptung könne nicht überprüft werden.

Fotos im Internet führten auf seine Spur

Die „Bild-Zeitung“ hatte zuvor berichtet, der Syrer soll in der Finanzabteilung des IS gearbeitet haben. Syrische Anti-IS-Aktivisten hätten Fotos des Mannes ins Internet gestellt – mit diesen Fotos, die an deutsche Ermittlungsbehörden gelangten, sei der Verdächtige schließlich enttarnt worden.

Laut dem Bericht kam der Mann vor etwa einer Woche mit seiner Schwester und ihrem Mann nach Unna. Zusammen bewohne die Familie in der Flüchtlingsunterkunft ein Zimmer – angeblich in dem Haus, in dem auch der Sicherheitsdienst und die Einsatzleitung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ihre Zentrale haben. Eine Quelle für ihre Informationen nannte die „Bild-Zeitung“ nicht. (dpa/W.B./jkali)