Paris. Erstmals haben sich nahezu alle Staaten der Welt auf einen Klimavertrag geeinigt. Doch in den Jubel mischen sich auch mahnende Stimmen.

Nach der Einigung auf dem Klimagipfel in Paris ist das Ergebnis weltweit gefeiert worden. Allerdings wurde in den ersten Reaktionen immer wieder betont, dass die eigentliche Arbeit im Kampf gegen die Erderwärmung noch geleistet werden müsse.

„Mit dem heute verabschiedeten Klimavertrag hat sich zum ersten Mal die gesamte Weltgemeinschaft zum Handeln verpflichtet“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel am späten Samstagabend. „Ungeachtet der Tatsache, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, ist dies ein Zeichen der Hoffnung, dass es uns gelingt, die Lebensbedingungen von Milliarden Menschen auch in Zukunft zu sichern.“

„Wir haben heute alle zusammen Geschichte geschrieben“, sagte die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks. „Das ist schon hohe diplomatische Schule, was Laurent Fabius uns hier gezeigt hat.“

„Die schönste und friedlichste aller Revolutionen“

US-Präsident Barack Obama sprach von der besten Chance „den einzigen Planeten zu retten, den wir haben“. Das amerikanische Volk könne Stolz sein, sagte er in Washington: „In den vergangenen sieben Jahren haben wir die USA zum weltweiten Vorreiter im Kampf gegen die Klimaveränderung umgewandelt.“ Das Ergebnis sei „ein Tribut an die amerikanischen Führungsqualitäten“. Er glaube daran, „dass dieser Moment ein Wendepunkt für die Welt sein kann.“

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US-Außenminister John Kerry sprach vor Ort in Paris von „einem Sieg für den ganzen Planeten und zukünftigen Generationen“. Allen werde es durch dieses Abkommen besser gehen. An den französischen Außenminister Laurent Fabius, den Konferenzleiter, gewandt, sagte er: „Laurent, du hast einen hervorragenden Job gemacht!“

„In Paris hat es seit Jahrhunderten viele Revolutionen gegeben. Aber heute ist die schönste und friedlichste aller Revolutionen vollbracht worden, die Revolution für den Klimawandel“, sagte Frankreichs Präsident François Hollande. „Danke. Es leben die Vereinten Nationen, es lebe der Planet, es lebe Frankreich.“

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Den Worten sollen Taten folgen

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, mahnte, dass die Regierungen nun den Worten auch Taten folgen lassen müssten. Ihr Kollege Jim Yong Kim von der Weltbank sagte, der Gipfel habe seine Ziele erreicht – „Paris hat geliefert“, erklärte er. Nun stünden alle gemeinsam in der Verantwortung.

Auch aus der Industrie kam Lob. Unilever-Chef Paul Polman sprach von „einem eindeutigen Signal an die Wirtschaft und die Finanzbranche“, das zu einem wirklichen Wandel führen werde.

Einige Länder hatten vor dem Gipfel gewarnt, ihre Existenz wäre durch einen Anstieg des Meeresspiegels wegen die Erderwärmung gefährdet. Die für Klimafragen zuständige Botschafterin des pazifischen Inselstaates Palau, Olai Uludong, lobte das Ergebnis am Samstag ebenfalls. „Unser Kopf bleibt über Wasser“, sagte sie.

Spitzenvertreter der Europäischen Union würdigten die Einigung bei der UN-Klimakonferenz als historisches Ereignis. „’Historisch’ ist in der Politik ein häufig missbrauchtes Adjektiv, aber dieses Abkommen verdient diese Beurteilung“, sagte der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz. Jetzt müsse es in harter Arbeit umgesetzt und finanziert werden, so der deutsche SPD-Politiker.

Der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, sprach seinerseits von einem Rettungsring, dem die Welt zugeworfen bekommen habe – „eine letzte Chance, den kommenden Generationen eine stabilere, gesündere Welt mit gerechteren Gesellschaften und blühenderen Volkswirtschaften zu übergeben“.

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EU-Umweltkommissar Miguel Arias Cañete aus Spanien fasste die Stimmung nach dem Gipfel zusammen: „Heute feiern wir, morgen müssen wir uns an die Arbeit machen.“ (rtr,dpa)